Wir haben die traurige Nachricht zu vermelden, dass unser Vater und ehemaliger Geschäftsführer unseres Autohauses am vergangenen Dienstag im Alter von 68 Jahren nach längerer Krankheit von uns gegangen ist.
Günther Gerstel trat im Jahre 1965 als dritte Generation als KFZ-Mechaniker ins Unternehmen ein und führte zunächst mit unserem Großvater Hubert und unserem Großonkel Bruno Gerstel die Geschäfte. 1972 legte er die Meisterprüfung in Karlsruhe ab. Ab 2000 übernahm er alleinig die Geschäftsführung. Im Jahr 2011 ging er in seinen wohlverdienten Ruhestand, seit diesem Zeitpunkt führen Andreas und ich die Geschäfte des Hauses als Familienbetrieb weiter.
Wir wir alle hat auch unser Vater das Autogeschäft vom ersten Tag an hautnah miterlebt, damals noch in den schweren Nachkriegsjahren und der nachfolgenden Zeit des Wirtschaftswunders. Im Autohaus war es ihm vergönnt, gleich fünf Jahrzehnte mitzuerleben, angefangen von den 1960er Jahren mit den stolzen Opel-KAD-Modellen (Kapitän-Admiral-Diplomat) bis hin zum Jahre 2011 mit der Vorstellung des ersten alltagstauglichen Elektrofahrzeug, dem Opel Ampera. „Benzin im Blut“ war auch für ihn kein Fremdwort, sondern Lebensphilosophie und der tägliche, direkte Kontakt mit unseren Kunden eine Selbstverständlichkeit. Ein getrenntes „Chefbüro“ abseits vom Servicebereich? Ein Ding der Unmöglichkeit, auch für ihn.
Was von ihm bleibt sind unendlich viele Geschichten und Taten, nicht nur bei uns, sondern auch bei unseren langjährigen Mitarbeitern und bei vielen unserer Kunden. Beim kleinen Schwätzchen am Rande gab es zu jedem Thema Rat und Tat von ihm, ob nun Freude, Traurigkeit, Erfolge, Niederlagen, Enttäuschungen. Das besondere Etwas in menschlichen Beziehungen, in solchen Situationen eine Empathie für sein Gegenüber zu haben, das hatte auch er und das ist das, was wir auch pflegen und weitertragen. Solche Erinnerungen können unseren menschlichen Verlust sicherlich nicht ersetzen, aber zumindest erträglicher machen. Seine Spuren und Ziele finden sich in unserem gesamten Haus und für uns alle war er bis zuletzt unser wichtigster Ratgeber.
Die Beisetzung fand am gestrigen Montag im engsten Familienkreis statt, so wie es sein persönlicher Wunsch war. Wir bitten dafür um Verständnis. Wir wollen diese Woche auch keine weiteren Artikel im Gerstelblog veröffentlichen, wir machen nächste Woche an dieser Stelle weiter.
Andreas und Timo Gerstel
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Viel Kraft auf weiterem Wege und unser Beileid .
Mein aufrichtiges Beileid.
Die Kolleginnen und Kollegen der Alfons-Kern-Schule möchten der Familie Gerstel auf diesem Wege unser aufrichtiges Beileid bekunden.
Ich möchte an dieser Stelle auch mein herzliches Beileid übermitteln. Günther gehörte zur echten, „alten“ Schule der Autoleute, die den Autohandel vor allem als Dienstleistung verstanden haben, weniger als Prestige-Veranstaltung. Mit seiner immer freundlichen und verbindlichen Art hat er es immer geschafft, niemals von oben herab auf seine Kunden zu blicken, sondern sie mit ihren Nöten ernstzunehmen, selbst wenn diese nichts mit ihrem Auto zu tun hatten. Der Begriff „der Vadder“ wird bleiben.
Lieber Andreas, lieber Timo, liebe Angehörigen,
einen geliebten Menschen aus dem inneren Kreise zu verlieren ist die schwierigste Sache die jemanden in seinem Leben treffen kannn.
Mein herzliches Beileid, ich wünsche viel Kraft in der schweren und traurigen Zeit.
Hendrik Digel
Ich bin traurig. Den Ausführungen des Herrn Karadeniz kann ich mich nur anschließen. Viel Kraft für das Weitermachen in seinem Sinne !