Wenn es etwas gibt, was Autofahrer von den Anfängen bis zum heutigen Tage verbindet, dann dürften das die Widrigkeiten des Winters und der Kampf gegen das Eis auf den Scheiben sein. Es ist immer wieder erstaunlich, was Autofahrer alles an Werkzeugen benutzen, um im Winter mehr oder weniger verzweifelt Eis von der Windschutzscheibe herunterzukratzen. Vom Hightech-Eiskratzer bis zum Spätzleschaber (sehr böses Werkzeug, kommen nicht noch darauf zu sprechen), vom Personalausweis (dauert eeeeewig) bis hin zur Schneeschaufel. Hier haben wir in unserem Servicefahrzeug doch tatsächlich einen Teigschaber als Eiskratzer gefunden. Geht gerade so, aber lustig ist das Eiskratzen mit einer abgerundeten Kratzleiste nicht wirklich …
Alles schon dagewesen und gar nicht so selten haben wir dann die Ehre, die Spätschäden solcher Eiskratzaktionen zu reparieren. Mit falschem Eiskratzer kann man nämlich mehr Schaden als Nutzen anrichten.
Wir halten die Scheiben sauber!
Das Motto ist schon eines, bei dem viele Autofahrer betreten zur Seite schauen. Es ist aber tatsächlich so: Je sauberer eine Scheibe ist, desto weniger bleibt darauf haften und das gilt auch für gefrierendes Wasser. Deshalb: Im Winter ruhig einmal mehr die Scheiben putzen, außen und innen. Da hilft schon ein normaler Scheibenreiniger, wie man ihn zu Hause benutzt, speziellere (und teurere) Reiniger bringen so Sachen die den berühmten Lotosblumen-Effekt mit, lassen also Wasser in gewissem Maße abperlen. Da haftet auch Feuchtigkeit deutlich weniger und Eis lässt sich auch besser entfernen. Das Problem hierbei ist, dass dieser Effekt sehr vergänglich ist und daher gerade im Winter regelmäßiger die Scheiben geputzt werden müssen.
Ein Tipp: Nehmen Sie eine Kartoffel, teilen Sie diese in zwei Hälften und streifen Sie bei einer sauberen Scheibe die Hälften von oben nach unten. Die Wirkung des Abperlens von Wasser ist erstaunlich.
Nur ein Eiskratzer ist auch ein Eiskratzer!
Geben Sie sich einen Ruck – kaufen Sie einen Eiskratzer! Der macht im Winter das Leben leichter und Sie müssen kein „Spezialwerkzeug“ suchen, mit dem Sie vielleicht mehr kaputtmachen, als Sie denken. Ein guter Eiskratzer besteht aus einem Kunststoff, der eine gute Mischung zwischen Hart und Weich hat und – das ist das Geheimnis – diese Härte auch bei kalten Temperaturen behält. Denn Kunststoffe werden bei Minusgraden deutlich härter. Ist ein Kunststoff zu hart, ist die Gefahr groß, dass bei den Kräften, die man beim Eiskratzen auf die Scheiben einwirken lässt, die eher weiche Glasoberfläche ordentlich zerkratzt. Das sieht man dann sehr eindrucksvoll, wenn man im Sommer in einen Sonnenuntergang fährt und sich das Licht in den Kratzrillen bricht.
Eiskratzer mit verschiedenen Kratzleisten.
Ein guter Eiskratzer bringt mindestens drei Leisten mit, idealerweise an drei Seiten. Da ist die normale, durchgehende Kratzleiste, die für normal vereiste Scheiben gedacht ist. Im Idealfall lässt sich schon mit dieser Leiste das meiste Eis mit wenig Aufwand entfernen.
Für dickeres Eis eignet sich die geriffelte Leiste, mit der sich so eine Eisschicht vorbehandeln lässt. Hier zieht man nämlich Furchen ins Eis, die dann dazu dienen, überhaupt erst einmal eine Angriffsfläche für die normale Kratzleiste zu bieten.
Eine weitere Kratzleiste ist eigentlich keine richtige Leiste, sondern eine Gummilippe. Die ist nur dazu da, Flüssigkeit von der Scheibe zu ziehen, so wie mit einem Scheibenwischer. Damit wird kein Eis gekratzt, denn damit macht man diese Lippe nur kaputt.
Schnee auf dem Auto? Niemals den Eiskratzer verwenden!
So weich der Kunststoff eines Eiskratzers auch sein mag: Er ist für die Scheiben gedacht, nicht zum Kratzen auf Karosserieteilen oder Kunststoffen! Niemals! Auch die Schutzgläser von Scheinwerfern sind für Eiskratzer tabu, denn die sind bei vielen modernen Fahrzeugen nicht mehr aus Glas, sondern aus Kunststoffen.
Zum Entfernen von Schnee auf Haube und Dach – denn da müssen Sie Schnee vor der Fahrt unbedingt entfernen – taugt am ehesten ein Handfeger, den Sie auch platzsparend im Kofferraum mitführen können.