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Unser Opel P4 unter der Werkstattlupe.

Nach der Ankunft gestern habe ich es mir nicht nehmen lassen, mit unserem neuen „Baby“ zu meiner Vorführer-Schicht ins Open-Air-Kino im Kulturhaus Osterfeld zu fahren. Und die Motorkutsche verfehlte ihre Wirkung nicht, es blieben immer wieder Besucher, die zur Kasse wollten, stehen und staunten.

Heute kam der P4 dann mal näher unter die Lupe und wurde gründlich gecheckt. Beim Kauf gestern haben wir uns nur auf eine optische Prüfung und ein Schnelltest des Motors beschränkt, heute haben wir ihn aber einmal über die Werkstattgrube gefahren und den Unterboden geprüft. Eine moderne Hebebühne kommt bei Oldtimern übrigens nicht zum Einsatz, die meisten Oldtimer-Fahrgestelle sind dafür nicht ausgelegt.

Der Blick nach unten zeigte, dass der Unterboden schlicht tiptop ist. Keine Rostspuren, keine Beschädigungen, nichts. Für einen über siebzig Jahre alten Oldtimer ist unser Opel P4 in einem phänomenal guten Zustand. Und das ist nicht unbedingt so zu erwarten, denn das Auto wurde immerhin im Dritten Reich inmitten der Kriegsvorbereitungen gebaut, kurz darauf war der Besitz von privaten Kraftfahrzeugen untersagt und der oder die Besitzer müssen entweder eine Berechtigung gehabt haben zum Führen eines Kraftfahrzeuges (beispielsweise Ärzte) oder haben das gute Stück schlicht versteckt. Herausfinden lassen wird sich das leider kaum noch.

Und auch die nachfolgenden Besitzer haben durchgehend gute Restaurationsarbeit geleistet, bis hin zum letzten Besitzer, von dem wir das Auto gekauft haben. Der Motor funktioniert einwandfrei. Die Lackierung hat nur einige kleine Beschädigungen und das Interieur ist nahezu im Originalzustand. Das heißt, das vermuten wir, noch haben wir nicht alles eindeutig identifizieren können, aber wir sind immer mehr davon überzeugt, dass der P4 einfach richtig viel Glück gehabt hat mit seinen Besitzern in seinem langen Leben.

Der nächste Schritt wird jetzt sein, einmal eine umfassende Bestandsaufnahme darüber zu machen, was alles nicht im Originalzustand ist und was alles gemacht werden muss. Danach kann man eine Prioritätenliste erstellen und sich dann auf die Suche nach Ersatzteilen machen. Wir haben es ja nicht eilig. 🙂

Eine Oldtimer-Neuerwerbung – der Opel P4.

Bei den Gerstels werden Entscheidungen schnell gemacht – sehr schnell. Ein Anruf gestern Abend von Timo. Besim, morgen Zeit? Ja, warum? Es geht nach Rodgau, Auto schauen. Also gut, heute also um 9.30 Uhr Treffpunkt Autohaus und eine Spazierfahrt mit Timo und Andreas nach Rodgau, sicherheitshalber mit Anhänger.

Und die Begrifflichkeit „Auto schauen“ ist dann eigentlich viel zu schade, denn angeschaut wurde ein echtes Schätzchen: Ein Opel P4, Baujahr 1937 und damit ein Fahrzeug, das zu seiner Zeit tatsächlich ein Auto gewesen sein dürfte, das regelmäßig von Heinrich Gerstel verkauft und gewartet wurde. Timo schwärmte schon seit einer ganzen Weile von einem Opel P4 als mögliche Ergänzung zum Oldtimer-Fuhrpark und wenn man dann vor einem wirklich schönen und sehr, sehr gut erhaltenen Modell steht, verschlägt es einem den Atem. Der Kauf und Abtransport war dann – Entscheidungen werden ja schnell gemacht – reine Formsache und mit gemütlichen 100 km/h wurde der Opel P4 auf dem Anhänger thronend nach Pforzheim transportiert. Klicken Sie einmal durch die Bilder!

Was passiert nun mit dem Opel P4? Der Motor funktioniert soweit erstaunlich gut, ebenso ist das Auto, das immerhin 74 Jahre alt ist, in einem verhältnismäßig erstklassigen Zustand. Es gibt eine Reihe von Dingen, die zu machen sind und ein paar Dinge muss man auch wieder in den Urzustand versetzen, aber das sind alles Dinge, die dann gemacht werden können, wenn Zeit und Luft ist. Noch ein paar Bewegtbilder von der Ankunft? Bitte sehr:

Timo hat es sich dann auch nicht nehmen lassen, heute Abend mit dem Opel P4 zum Open-Air-Kino ins Kulturhaus Osterfeld zu fahren. Seine Fahreindrücke gibt es dann sicherlich morgen hier im Weblog. 😉

Das „Elferle“.

Am letzten Wochenende haben wir – ich bin ja noch offiziell im Urlaub – einen kleinen Ausflug ins Schwäbische gemacht und an einer ganze besonderen Zugfahrt teilgenommen. Diese Zugfahrt der Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen wurde nämlich von einer Dampflokomotive gezogen, die zufälligerweise ebenfalls dieses Jahr ihr hundertjähriges Jubiläum feiert und die als „das Elferle“ weit und breit bekannt ist:

Das Elferle heißt übrigens nicht so, weil die Lokomotive 1911 (von der Maschinenfabrik Esslingen) gebaut wurde, sondern weil sie die Lok Nr. 11 der damaligen Hohenzollern’schen Kleinbahn-Gesellschaft war. Das gute Stück fuhr (und fährt) also nicht nur in Schwaben, sondern wurde auch dort gebaut. Die Formate der Lok sind dabei schwäbisch-gediegen: Knapp 9 Meter lang, Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h, eine Leistung von etwa 450 PS, 12 Atmosphären Kesseldruck. Als Brennstoff geladen werden kann maximal 1,7 Tonnen Kohle und dann geht es schnaufend los.

Eigentlich hätten am letzten Wochenende gleich zwei Dampflokomotiven das „Sofazügle“ ziehen sollen, eine war jedoch kurzfristig defekt, so dass die Lok 11 den ganzen Zug allein ziehen musste und das auch souverän absolvierte. Weil aber deshalb auf dem Zugführerstand dementsprechend mehr geschaufelt werden musste, war für mich kein Platz mehr, denn eigentlich wollte ich vorne mitfahren. Nunja, das nächste Mal. Und dann werden wir das ganze mal filmen.

Autohaus-Ansichten aus den 1980ern.

So, wie versprochen, hier nun die zweite Super-8-Filmrolle, hier mit Bildern aus den 1980ern. Da geht es um die Vorstellung des Opel Rekord und vermutlich auch um das 70jährige Jubiläum im Jahre 1981. Wer genau hinschaut, sieht, dass es auch damals Oldtimer gab, die auch noch fahrbereit waren bzw. für kleine Ausfahrten genutzt werden konnten. Leider gibt es auch auf dieser Filmrolle keine Spur von unserem Opel Kapitän, aber das lässt sich verschmerzen.

Übrigens: Der kleine, getätschelte Junge gegen Ende des Filmes, der im braunen Anorak – das bin ich!

Die Diashow zum Jubiläum.

Nach und nach bestücken wir den gerstelschen YouTube-Kanal mit Inhalten aus dem Jubiläumsfest. Nach dem kleinen Film zum Opel Ampera gibt es nun die Jubiläums-Diashow „Zeitreisen“ mit Impressionen aus 100 Jahren Autohaus Gerstel:

Der Film ist in HD hinterlegt, es macht also Sinn, ihn bildschirmfüllend anzuschauen. Und leider ist er tonlos, da wir die Musik, die wir ursprünglich während der Präsentation auf der Jubiläumsfeier in der Diashow hatten („La Femme D’Argent“ von Air) aus rechtlichen Gründen nicht einfügen dürfen.

Wie man würdig einen Opel 4/20 PS steuert.

Rahel, die dreizehnjährige Tochter eines geschätzten Kunden unseres Hauses, zeigte am Samstag während ihres Besuches unseres Jubiläumswochenendes  – vermutlich etwas unfreiwillig – wie man als junge Dame würdevoll, anmutig und akkurat einen Opel 4/20 PS steuern würde, wenn man ihn denn hätte fahren dürfen. Und das sieht dann folgendermaßen aus (unbedingt anklicken für eine Großansicht):

Unser Werkstattmeister Herr Vischer, der links im Bild steht, lacht übrigens deshalb, weil Rahel das Alter des Opel 4/20 PS sehr treffend kommentierte: „82 Jahre alt? Genauso wie meine Oma!“ Das Foto ist jedoch ein fesselnder Schnappschuss.

Den Opel 4/20 PS, der ja ebenfalls eine Leihgabe von Opel war, in den gleichen Raum wie den Opel Ampera zu stellen, war übrigens eine sehr spannende Sache. Auf der Linken mit dem Opel Ampera die Moderne und auf der Rechten mit dem Opel 4/20 PS – ja, eigentlich ebenfalls die Moderne, zumindest zu seiner Zeit.

Das wunderbare, liebenswürdige und höchst faszinierende Antlitz des Opel 4/20 PS wird übrigens erst dann wirklich sichtbar, wenn man sich die Mühen macht, vor ihm in die Knie zu gehen. Ein unbeschreiblicher Blick, den einige Kunden tatsächlich für einige Minuten so genossen.

Ein kleines, stolzes, höchst temperamentvolles Automobil, das zu seiner Zeit auch zum Verkaufsrepertoire von Heinrich Gerstel gehörte. Ohne Neid: Das ist ein Oldtimer, der jede Sammlung bereichert.

Der ausgestellte Opel 4/20 PS wurde 1929 gebaut, war immer im Besitz von Opel als Ausstellungsstück und wird derzeit noch restauriert. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie ungern man so ein Automobil aus einer Sammlung herausgibt, gerade wenn man daran noch arbeitet. Darum gebührt den Kuratoren von Opel Classic, dem Opel-Museum in Rüsselsheim, noch ein gesonderter Dank und der Hinweis, dass wir niemanden in das Auto hineingelassen haben, außer Rahel. Und Rahel hat intuitiv gewusst, wie es geht. 🙂

Unsere Feststunde zum Jubiläum.

Gestern Abend fand die offizielle Feierstunde zu unserem 100jährigen Betriebsjubiläum statt und eröffnete damit auch offiziell das Jubiläumswochenende. Und Feststunde heißt: 150 geladene Gäste, ein Buffet, Grußworte von Opel, der Handwerkskammer, der Stadt und der Pforzheimer Zeitung, eine eigene „Hausrede“ und einer Diashow (die wir noch als Film in den nächsten Tagen nachreichen werden). Hier aber schon mal eine erste Auswahl an Bildern, frisch gezogen aus unseren Kameras und den Handys von Robin Ruiter aus dem Autohaus Weller und von Besim:

Und zum guten Schluss: Die Präsentation des Opel Ampera mit Imelda Labbé, der Opel-Verkaufschefin für Deutschland. Frau Labbé hat unsere Einladung zur Jubiläumsfeier gern angenommen und in überzeugenden Worten dargestellt, warum der Opel Ampera für uns alle wichtig ist: Für Opel, für uns Autohändler, aber auch für die automobile Zukunft auf unserem Planeten. Dementsprechend interessiert war auch das Publikum bei der Besichtigung und beim Probesitzen.

Aber keine Sorge: Sowohl der Opel Ampera, als auch der von Opel Classics zur Verfügung gestellte Opel 4/20 PS (ein Oldtimer zum Verlieben…) sind das gesamte Jubiläumswochenende zu besichtigen, neben unseren Oldtimern. Und sogar Timos Opel Manta ist auf dem Hof und das gibt es nur alle halbe Jahre. 🙂

Ansonsten bleibt zu sagen: Dankeschön! Es war sehr berührend, zu sehen, dass so viele Menschen unserer Einladung gefolgt sind und wir hätten sicherlich noch ein halbes Dutzend weitere Festzelte aufstellen können und locker noch die ganze Nacht Hände schütteln und Glückwünsche entgegennehmen können. Wir sind jetzt noch dabei, die ganzen Blumensträuße und Geschenke im Autohaus zu verteilen, denn wie es sich gehört: Damit hat bei uns keiner gerechnet … mal sehen, wie sich Blumen in der Werkstatt machen!

Bewegtbilder aus dem Jahre 1971.

Wir hatten es ja vor einigen Tagen schon kurz angerissen, dass wir beim Stöbern im Firmenarchiv ein Schmankerl gefunden haben: Zwei Rollen belichtete Super-8-Filme, beide noch in erstaunlich guter Qualität. Die haben wir in einer Nachtschicht mit einer HD-Kamera abgefilmt und den ersten Film vor zwei Tagen auf YouTube hochgeladen.

Bei diesem ersten Film geht es auch um ein Jubiläum, nämlich dem sechzigjährigen Jubiläum, das im Jahre 1971 gefeiert wurde, natürlich auch auf dem Autohaus-Gelände. Dieser Umstand erweist sich im Nachhinein als glückliche Fügung, denn so sehen wir das Gelände in einer einzigartigen Art und Weise, wie es vor genau 40 Jahren aussah. Welch ein großer Vorteil, dass schon die Vorfahren technikbegeistert waren und eine Super-8-Kamera organisiert haben! Wir haben den Film in HD auf YouTube hochgeladen, deshalb beim Abspielen ruhig das Video auf volle Bildschirmgröße aufziehen und genießen:

Tatsächlich sieben Minuten Zeitgeschichte, die allerdings ohne Ton daherkommt, da Super 8 ein Amateurformat war und keine eigene Tonaufzeichnung mitbrachte. Aber das mindert die Faszination des Stückes keinen Deut.

Am zweiten Film, der einige Jahre später entstanden ist, arbeiten wir noch, da hatten wir leider ziemliche Probleme mit dem Projektor und mussten den Film stückweise abfilmen. Außerdem müssen wir da noch einige Mitarbeiter bei uns fragen, ob sie mit der Veröffentlichung einverstanden sind, denn damals haben tatsächlich schon einige Mitarbeiter bei uns gearbeitet, die auch heute noch an Bord sind. 🙂

Unsere alte Tankstelle.

Bis zum Jahr 2004 hatten wir am Autohaus auch noch eine Esso-Tankstelle, die in Pforzheim als „Esso-Ost“ bekannt war. Davon zeugt noch die Zapfsäule, die noch auf unserem Hof steht. „Noch“ ist dabei mit Bedacht gewählt, denn in zwei Wochen wird diese Zapfsäule abgebaut. Das charakteristische Flügeldach musste schon vor drei Jahren weichen, weil wir befürchteten, dass es marode sein könnte (und es übrigens nicht war, aber sowas merkt man halt erst dann, wenn das Dach auseinandergenommen wird). Aber egal, das Tankstellenzeitalter am Autohaus ist vorbei und wenn dann alle Autofahrer auch mal das Kartenmaterial ihrer Navigationssysteme aktualisiert haben, werden auch die noch heute vorkommenden Besuche von Autofahrern mit leerem Tank der Geschichte angehören. 😉

Eine Tankstelle gab es übrigens nicht seit Anfang an beim Autohaus Gerstel, sondern erst nach dem Zweiten Weltkrieg, dann aber sofort eine Esso-Tankstelle. Dann also immerhin 50 Jahre Tankstelle während 100 Jahren Autohaus. Kann man so auch stehenlassen. So sah das nach dem Zweiten Weltkrieg übrigens dann aus, irgendwann Anfang der 1950er Jahre:

Einige Reminiszenzen zur Esso-Zeit gibt es immer noch, gelegentlich werden sie auch noch getragen:

Aus unserem Pool von historischen Bildern werden wir jetzt mal nach und nach einige Bilder hier veröffentlichen. Da sind einige echte Schätze dabei, dankenswerterweise waren unsere Vorfahren allesamt so technikbegeistert, dass sie regelmäßig Fotografen im Haus hatten

Unser Opel Kapitän in Bild und Ton.

Zu Ostern gibt es vom Autohaus Gerstel eine kleine und längst überfällige Überraschung: Besim und ich haben uns heute Nachmittag endlich einmal das Drehmaterial vom Pforzheimer Automarkt angeschaut und aus der Fahrt vom Autohaus zum Messplatz, dem Veranstaltungsort des Automarktes, einen kleinen Film geschnitten und auf unseren YouTube-Kanal hochgeladen, selbstverständlich in Full-HD für den endgültigen Filmgenuß! Wobei „klein“ schon etwas übertrieben ist, immerhin ist das Stück über 12 Minuten lang geworden. Wir hoffen, dass Ihnen der Film genauso gut gefällt, wie uns:

Und nun haben wir endlich, endlich, endlich öffentlich den Beweis angetreten, dass unser Opel Kapitän auch tatsächlich fahren kann! 😀