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Eine Frage: Warum gehen Leuchtmittel manchmal zeitnah kaputt?

Eine häufig gestellte Frage, der ich als Diagnosetechniker doch gern mal nachgehen möchte:

Hallo,
ich hatte kürzlich das Problem, dass an meinem Auto gleich reihenweise Birnchen kaputtgegangen sind. Zuerst vorne am Scheinwerfer, dann hinten ein Bremslicht, Kennzeichenleuchte und so weiter. Das kann doch kein Fehler in der Serienproduktion von Glühbirnen sein, oder?!?

Mit Produktionsproblemen haben solche Phänomene meist wenig zu tun, mit purer Magie auch nicht – oft sind es Spannungsspitzen der Lichtmaschine, die hier für Ärger sorgen.

Die Lichtmaschine ist bei einem Auto mit Verbrennungsmotor der zentrale Stromlieferant. Vom Prinzip her ist die Lichtmaschine nichts anderes wie ein Stromgenerator, der vom Verbrennungsmotor angetrieben wird. Bauarttechnisch erzeugt die Lichtmaschine dabei einen Wechselstrom, der dann von einem Gleichrichter zu Gleichstrom gewandelt wird. Dieser Strom wird dann in die Autobatterie eingespeist und steht so der Fahrzeugelektronik zur Verfügung.

Üblicherweise funktioniert diese Stromerzeugung recht zuverlässig und ist mehrfach abgesichert durch funktionsfähige Technik und nicht zuletzt durch die Autobatterie, die auch mit größeren Spannungsspitzen und Fehlerströmen der Lichtmaschine umgehen kann. Allerdings eben nicht mit allen. Sind Lichtmaschine oder Gleichrichter defekt, können mitunter recht große Spannungsspitzen entstehen, die auch die schützende Autobatterie überfordern. Solche Spannungsspitzen können dann prinzipiell in das Bordnetz gelangen und dort dann Glühbirnen und – ärgerlicher – auch andere Elektronik beschädigen oder gar zerstören. Bei Glühbirnen sieht man es halt schneller, wenn sie nicht mehr funktionieren.

Aber: Wir können solchen Dingen nachgehen und sie auch messen. Hohe Spannungsspitzen lassen sich bei einer Diagnose ganz gut mit einem Oszilloskop filtern und sichtbar machen. Und wenn man dann Spannungsspitzen als Fehlerquelle entdeckt hat, lassen sich die mit Entstörfiltern auch gut und dauerhaft filtern. Diese Entstörfilter werden parallel zur Autobatterie geschaltet und „schlucken“ als Kondensatoren den größten Teil solcher Fehlerströme.

Eine Frage: Was bedeutet die Abkürzung FOH?

Ja, diese Erklärung ist jetzt ein kleines Heimspiel für uns, aber erklären kann man die Abkürzung „FOH“ aber trotzdem einmal. Das vor allem für diejenigen, die neu in der Opel-Szene sind und auf diese Abkürzung im Web immer wieder stolpern werden, wenn es um Opel geht.

Genauer: Wenn es um Opel-Händler geht. Die Abkürzung „FOH“ steht nämlich für „Freundlicher Opel-Händler“ und wird immer dann gern verwendet, wenn zum Beispiel in einem Forum auf eine Frage empfohlen wird, mit dem Sachverhalt zu einem Opel-Händler zu fahren, der sich mit der Sache besser auskennt, als der Garagenschrauber.

Und da kommen wir dann auch schon etwas näher in die Begrifflichkeiten, den FOH ist nicht einfach jeder Opel-Händler – den „FOH“ erarbeitet man sich in der Opel-Szene. Werkstattempfehlungen sind ein hohes Gut, besonders bei speziellen Autos, Young- oder Oldtimern. Gerade bei Oldtimern braucht es zwei Arten von Wartung: Nämlich für Dinge, die man selbst machen kann und Dinge, wozu man einen Spezialisten braucht, der sich damit auskennt und der das auch machen will. Oldtimer-Reparaturen beispielsweise werden von vielen Markenwerkstätten nicht mehr angeboten, weil sie sehr speziell sind. Oftmals lässt sich der Aufwand nicht sehr gut vorplanen, für Oldtimer braucht es Know-How und Mitarbeiter.

Wir nehmen uns diesem Thema an, weil unsere Erfahrung ist, dass Oldtimer-Besitzer sehr wohl wissen, was fachmännische Reparaturen kosten. Nämlich sehr viel, wenn man sie nicht von Fachleuten machen lässt! Daher pflegen wir in der Opel-Oldtimer-Szene zusammen mit einigen anderen Opel-Werkstätten in der Republik einen guten Namen auch für Arbeiten, die in die Struktur gehen, eben zum Beispiel Reparaturen an Fahrwerk, Motor, Karosserie, Interieur und arbeiten dazu mit Pforzheimer Lackierereien und Sattlern zusammen, die wiederum unsere Ansprüche bei unseren Oldtimern kennen.

Und genau das spricht sich herum. Und diese Erfahrungsschätze gehören zum „FOH“ dazu. 🙂

Eine Frage: Wie checke ich selbst den Ölstand?

Wer einmal sehen möchte, wie ein schlechtes Gewissen bei einem Autofahrer aussieht, muss ihn nur fragen, wann er das letzte Mal den Ölstand an seinem Auto geprüft hat. Den Ölstand am eigenen Auto kennen nämlich inzwischen immer weniger Autofahrer und das hat zwei Gründe: Zum einen verbrauchen moderne Automotoren immer weniger Öl und zum anderen war das Prüfen des Ölstandes früher einmal, als es noch echte Tankwarte an Tankstellen gab, der klassische Job des Tankwartes. Es gibt tatsächlich die Theorie, dass der Beruf des Tankwarts vor allem deshalb ausgestorben ist, weil seine Personalkosten durch das immer kleiner gewordene Zusatzgeschäft mit Motorenöl nicht mehr gedeckt werden konnten. Aber das nur am Rande.

Wie checken wir nun aber selbst den Ölstand? Eine kleine Anleitung:

  1. Für das Messen des Ölstandes brauchen wir einen alten Lappen. Eine Handvoll Papiertücher tun es auch, aber es müssen einige sein. Öl ist ölig (ach was..), macht sehr hübsche und anschauliche Flecken auf der Kleidung und sollte auch nicht ins Erdreich fließen. Noch nicht mal ein Tropfen, bitteschön! Das bedeutet: Überlegen Sie jetzt schon, wohin Sie den Öllappen oder die Papiertücher später entsorgen können. Also: Ölstandkontrolle am besten an der Tankstelle machen oder auch bei Ihrer Autowerkstatt Ihres Vertrauens. Dort gibt es dann praktischerweise auch das Motorenöl zu kaufen, wenn man welches braucht.
  2. Zum Checken des Ölstandes dient der Ölmessstab. Der steckt im Motorblock und sitzt mit der Spitze tief in der Ölwanne, weil sich darin das Öl sammelt, wenn der Motor nicht mehr läuft. Also: Zur korrekten Messung muss der Motor ausgeschaltet, aber betriebswarm sein. Das passt genau, wenn Sie zur Tankstelle fahren, sowieso Benzin tanken müssen, den Tankvorgang in Ruhe beginnen und danach den Ölstand messen. Die ein, zwei Minuten Ruhepause des Motors reichen aus, um fast das gesamte Öl im Motor in die Ölwanne zurückfließen zu lassen.
  3. Nun geht es los: Sie nehmen in die eine Hand den Öllappen und mit der anderen Hand fassen Sie zum Ölmessstab. Den finden Sie meist vorn am Motorblock, wie gesagt etwas weiter unten und meist hat der Stab am oberen Ende einen in Signalfarben bemalten Griff. Sie ziehen den Ölmessstab vorsichtig gänzlich heraus. Und, wie gesagt, nicht kleckern!
  4. Die erste Messung schenken wir uns, hier ist der Ölmessstab noch nicht sauber und liefert keine vernünftige Messung. Also Stab herausziehen und die Spitze mit dem Lappen sauberwischen. Bitte etwas darauf aufpassen, dass das Öl heiß ist. Danach stecken Sie den Stab wieder da hinein, wo er herauskam, bis zum Anschlag.
  5. Der nächste Schritt ist genau der gleiche: Ölstab wieder herausziehen und jetzt schauen wir einmal, wie der Ölstand genau ist. Da, wo der Ölfilm auf dem Stab endet, ist der Spiegel des Ölstandes und der sollte sich zwischen der Min- und Max-Markierung befinden, idealerweise irgendwo in der Mitte. Der Abstand zwischen der Min- und Max-Linie entspricht bei den meisten Autos normalerweise 1 Liter Motorenöl.
  6. Befindet sich die Markierung deutlich an der Max-Markierung oder gar darüber, machen Sie nichts. Ölmessstab wieder zurück, Haube zu, weiterfahren. Zu viel Öl ist zwar nicht gut und sollte die Ausnahme bleiben (klären Sie ggf. warum zu viel Öl in den Motor kam), ein Zuviel wird aber vom Motor nach und nach verbrannt. Befindet sich die Markierung stramm an der Min-Markierung, sollten Sie Öl nachfüllen.
  7. Motorenöl gibt es in der Werkstatt oder an der Tankstelle. Die genau Ölsorte, die Sie benötigen, finden Sie in der Betriebsanleitung und das sollte es dann bitte auch sein. Es gibt Unterschiede zwischen 5W-30, 10W-40 und 15W-40 und bitte nehmen Sie das, was der Autohersteller empfiehlt und nicht das, was gerade billig im Regal steht.
  8. Wie gesagt, an den Markierungen können Sie abschätzen, wie viel Öl Sie voraussichtlich nachfüllen müssen und an den meisten Ölflaschen können Sie an der Seite an Markierungen sehen, wie viel Öl noch in der Flasche ist. So können Sie normalerweise bis auf 100 Milliliter genau dosieren.
  9. Öl wird bei den allermeisten Autos direkt in den Motor eingefüllt, in keinen Vorratsbehälter und auch nicht in den Kühler! Der Öldeckel ist meist gelb und mit einem Ölkännchen-Symbol markiert und das ist das Ziel. Sie schrauben den Deckel auf und füllen dann die gewünschte Menge Öl ein. Ein Trichter, den jede vernünftige Werkstatt und Tankstelle bereithält, macht das Einfüllen übrigens deutlich leichter, denn wer hier kleckert, muss putzen. Ölreste dürfen Sie keinesfalls am Motor zurücklassen.
  10. Deckel wieder drauf, Ölstand nochmal messen, Haube zu, Ölflasche zumachen, Öllappen in den Abfallbehälter für ölige Abfälle (!) werfen. Fertig!

Eine Frage: Was ist der Unterschied zwischen Finanzierung und Finanzierung mit Schlussrate?

Wenn wir Ihnen beim Fahrzeugkauf ein Finanzierungsangebot unterbreiten, haben Sie die Wahl zwischen der klassischen Finanzierung und „Finanzierung mit Schlussrate“. Weil gerade letzteres immer wieder die Frage auslöst, was es eigentlich ist, hier die Erklärung dazu an einem fiktiven Finanzierungsbeispiel für ein Auto, das 15.000 Euro kosten soll. Die Beispiele sind vereinfacht, berücksichtigt sind hier beispielsweise die Frachtkosten nicht, die werden üblicherweise gesondert in Rechnung gestellt oder lassen sich auch in den Finanzierungsbetrag einrechnen.

Die klassische Finanzierung

Bei der klassischen Finanzierung gibt es zwei Variable; der Anzahlbetrag und die Dauer der Finanzierung. Nehmen wir in unserem Beispielauto an, dass der Käufer 5.000 Euro anzahlen möchte und den Restbetrag auf 36 Monate finanzieren will. Ist die Anzahlung bezahlt, gibt es das Auto und wenn alle 36 Monatsraten bezahlt sind, gehört das Auto dem Käufer.

Kaufpreis von 15.000 Euro minus 5.000 Euro Anzahlung sind 10.000 Euro Finanzierungsbetrag. Diese 10.000 Euro teilen wir durch 36 Monatsraten und kommen auf einen monatlichen Finanzierungsbetrag von 277,78 Euro, das ist der monatliche Tilgungsbetrag.

Auf diesen Betrag kommt dann der vereinbarte Zinssatz für die Finanzierung. Wenn wir in unserem Beispiel einen Zinssatz von beispielsweise 4,9 Prozent nehmen (rein fiktiv!), macht das ein monatlicher Zinsbetrag von 13,61 Euro, der auf die 277,78 Euro aufgeschlagen wird, so dass also eine monatliche Rate von 291,39 unterm Strich herauskommt.

Die Finanzierung mit Schlussrate.

Unter dem Begriff „Finanzierung mit Schlussrate“ verbirgt sich eine besondere Finanzierungsart und die besteht aus drei Variablen: Einer Anzahlung, der Dauer der Finanzierung und einer Schlussrate. Weil hier die Schlussrate nicht im Finanzierungsbetrag berücksichtigt ist, hat die Finanzierung mit Schlussrate eine gewisse Verwandtschaft mit dem Leasing.

Nehmen wir nochmal unser Fahrzeugbeispiel und machen ein fiktives Angebot mit Schlussrate daraus:

Kaufpreis von 15.000 Euro minus 5.000 Euro Anzahlung = 10.000 Euro Finanzierungsbetrag. Nun wird noch eine Schlussrate von 3.000 Euro vereinbart, so dass also 7.000 Euro finanziert werden sollen. Sie sehen hier schon – der Finanzierungsbetrag wird kleiner, ab dem 1. Monat bezahlt der Käufer also eine niedrigere Rate: 194,44 Euro in unserem Beispiel plus die fiktiven Zinsen von 4,9 Prozent … also 203,97 Euro pro Monat.

Der springende Punkt ist dann die Schlussrate. Am Ende der Finanzierung wird diese vereinbarte Schlussrate fällig und jetzt gibt es drei Möglichkeiten, wir der Käufer weiter verfahren kann:

  • Der Käufer gibt das Fahrzeug zurück, wie mit dem Opel Partner zu Beginn des Vertrages vereinbart.
  • Der Käufer bezahlt die vorher vereinbarte Schlussrate – und das Fahrzeug gehört ihm.
  • Der Käufer finanziert die Schlussrate zu den günstigen Opel Finance Konditionen.

Der große Vorteil der Finanzierung mit Schlussrate liegt auf der Hand: Der Käufer kommt mit einer geringeren monatlichen Rate sofort zu einem Auto, das er dann anfängt zu finanzieren und ganz am Ende der Finanzierung kann er entscheiden, ob er das Auto übernimmt und die Schlussrate bezahlt (oder finanziert) oder ob er das Auto wieder zurückgibt.

Dinge zu bedenken gibt es auch, denn für gewöhnlich müssen Fahrzeuge, die per Finanzierung mit Schlussrate finanziert werden, mit einer Vollkaskoversicherung ausgestattet werden, zudem gibt es eine Kilometerschätzung. Hier sieht man wieder die Verwandtschaft mit dem klassischen Leasing.

Eine Frage: Warum enthält der Herstellercode von Opel eine Null?

Nichts geht über richtig harte Frage-Nüsse, aber dafür haben wir ja diese Rubrik hier auch. Diesmal haben wir eine Kundenfrage, bei der wir uns auch erst einmal kundig machen mussten:

„Hallo, ich habe eine Frage zum Aufbau der Fahrgestellnummern (VIN/FIN). Die ersten drei Zeichen einer jeden VIN ist ja der Herstellercode. Der lautet bei Volkswagen ja zum Beispiel „WVW“, bei Audi „WAU“, besteht also immer aus Buchstaben. Nur Opel macht hier wohl eine Ausnahme, da lautet der Herstellercode „W0L“, das zweite Zeichen scheint da eine Null zu sein. Stimmt das und warum ist das so?“

VIN OpelJa, das stimmt, der Herstellercode für Opel-Fahrzeuge (und auch die von Vauxhall) ist tatsächlich das Kürzel „W0L“, also mit einer Null an zweiter Stelle. Tatsächlich herstellerrelevant sind dabei nur die Zeichen 2 und 3, der erste Buchstaben ist für die Region reserviert; die Buchstaben S bis Z stehen für europäische Hersteller, alles mit dem Buchstaben W für deutsche. Wichtig dabei ist: Es geht bei der so genannten World Manufacturer Identification (WMI) nicht darum, wo das Auto gebaut wurde, sondern wo der Hersteller seinen Hauptsitz hat.

Wie kommt nun die Null in den Herstellercode von Opel/Vauxhall? Ganz einfach: Für Fahrzeugidentifikationsnummern sind bestimmte Zeichen nicht erlaubt und werden ausgelassen, genau genommen sind zwar alle Zahlen und fast alle lateinischen Buchstaben erlaubt, bis auf die Buchstaben I, O und Q. Will man also im Herstellercode den Buchstaben O verwenden, geht das nicht und es muss die Null verwendet werden. Sieht natürlich etwas blöd aus, aber so ist es nun mal.

Das Problemchen hat übrigens nicht nur Opel/Vauxhall, sondern beispielsweise auch Porsche. Dort lautet der Herstellercode „WP0“, also auch hier mit einer Null am Ende des Herstellercodes.

Eine Frage: Was ist ein „stiller Rückruf“?

Unser treuer Leser Sascha Rehm hat im Rahmen unserer kleinen Fragerubrik eine Frage eingesandt:

Hallo zusammen!
Was ist denn bitte ein stiller Rückruf?
Ich kenne die medienwirksamen und die, die über das KBA („Kraftfahrzeugbundesamt“, Anmerk. d. Red.) kommen.
Aber was genau ist die stille Variante.
Gruß
Sascha

Unsere Antwort: Ein so genannter stiller Rückruf sind Rückrufaktionen von Autoherstellern für nicht sicherheitsrelevante Dinge an einem Fahrzeug. Solche Rückrufe kommen immer wieder einmal vor und werden für gewöhnlich im Rahmen von planmäßigen Inspektionen behoben. Da wir alle Arbeiten an Opel-Fahrzeugen eng mit unserem Opel Dealer Management System abgleichen, bekommen wir über dieses System zu jedem Fahrzeug eventuelle Rückrufmaßnahmen angezeigt, so bald dieses Fahrzeug bei uns in die Werkstatt kommt.

Stille Rückrufe stehen in der Öffentlichkeit immer so etwas im Verdacht, für „Vertuschungsaktionen“ missbraucht zu werden. Das muss man wirklich näher erläutern, denn es wäre zu einfach, stille Rückrufe einfach als „Schmuddelwerk“ abzutun.

Klar ist, dass ein Rückruf wegen Fahrzeugmängel immer eine unangenehme Sache ist. Kostet den Autohersteller Geld und Image und uns Zeit für Lagerhaltung von Ersatzteilen und Einbau. Klar ist aber auch, dass Autos immer noch von Menschen geplant und gebaut werden und ein Auto aus sehr vielen Teilen besteht. Zwar wird bei einem Auto, das heute auf dem Markt erscheint, wirklich jedes Teil simuliert und getestet, aber der Teufel steckt im Detail und in der Art und Weise, wie ein Auto behandelt wird.

Nachvollziehbar ist aber auch, dass bei allen Teilen eines Autos unterschieden werden kann (und muss), ob es sicherheitsrelevant ist oder nicht. Ein Klappmechanismus eines Aschenbechers, der möglicherweise bei starker Beanspruchung früher kaputtgehen kann, als gedacht, ist zwar ärgerlich, aber nicht unbedingt sicherheitsrelevant. Nichtsdestotrotz steht Opel, so wie jeder Autohersteller, hier zu seiner Verantwortung und lässt solche mangelhaften Teile durch seine Servicepartner dann auch austauschen – eben durch so Autohäuser wie wir. Für nicht sicherheitsrelevante Rückrufmaßnahmen den gleichen Weg zu wählen, wie für sicherheitsrelevante – also alle Kunden beim Kraftfahrzeugbundesamt zu ermitteln und anzuschreiben – das wäre in den meisten Fällen schlicht überzogen.

Wenn wir ein Kundenfahrzeug bei uns zu einer Inspektion aufnehmen und mit dem Kunden die Annahme vornehmen, informieren wir den Kunden über solche Arbeiten und teilen dies bei der Abholung auch mit. Aus unserer langjährigen Erfahrung wissen wir, dass unsere Kunden dies schätzen und sehr wohl auch dabei berücksichtigen, dass ernstere, sicherheitsrelevante Dinge sofort erledigt und per Rückruf organisiert werden müssen, eventuell kleinere Mängel aber im Rahmen von normalen Wartungsintervallen erledigt werden.

Eine Frage: Warum gibt es in Großbritannien kein Opel?

Der Kenner kennt natürlich die schnelle Antwort: In Großbritannien und Nordirland gibt es kein Opel, sondern dort vereinen sich die meisten, im restlichen Europa als Opel-Modelle bekannten Fahrzeuge unter der Marke Vauxhall. Es lohnt sich jedoch, einmal über die ausführlichere Antwort zu sprechen.

Vauxhall hat seine Ursprünge in einem Unternehmen namens Alex Wilson & Company Steam Engineers, wurde in Großbritannien im Jahre 1857 als Maschinenfabrik gegründet und betätigte sich zunächst, wie sollte es in Großbritannien zur damaligen Zeit auch anders sein, im Markt der Dampfmaschinen. Im Jahre 1894 kam dann der Name „Vauxhall“ ins Spiel, in dem das Unternehmen in Vauxhall Iron Works umbenannt wurde. Elf Jahre später, im Jahre 1905, kam dann die Umbenennung in Vauxhall Motors und damit zeichnete sich auch schon der nachfolgende Weg von Vauxhall vor, nämlich die Produktion von Automobilen. Das erste Modell war ein Fahrzeug namens „Vauxhall 5 h.p.“, wobei das „5 h.p.“ für „5 Pferdestärken“ steht. So ging das eine Weile weiter. Vauxhall steigerte bei den ersten eher pragmatischen Modellen konsequent die Leistung und baute eigene Modellreihen, die man auch als Konkurrenz zu den deutschen Automobilen der damaligen Zeit verstand. Von Anfang an hatten Vauxhall-Fahrzeuge ein typisch „britisches“ Aussehen, etwas kugelig, gemütlich, etwas „lieb“ ausschauend.

Der Erste Weltkrieg war eine Zäsur für Vauxhall Motors, genau genommen die Nachkriegszeit. Man setzte nämlich weiterhin auf eher sportliche Modelle, die vom Markt nur sehr schleppend angenommen wurden, zudem hatte Vauxhall von Anfang an das Problem, dass man noch nie in großen Stückzahlen produzieren konnte. Die unausweichliche Folge waren finanzielle Probleme des Unternehmens. Die Rettung nahte in Form des amerikanischen Automobilherstellers General Motors, der 1925 Vauxhall Motors übernahm und damit sein europäisches Engagement begann.

Der Einstieg von General Motors bedeutete zunächst, dass man sich vom Vierzylindermotor zugunsten des Sechszylindermotors verabschiedete und „amerikanische“ Modelle baute. Erst einige Jahre nach dem Einstieg von GM konzentrierte sich Vauxhall wieder auf kleinere Automobile, die einfach besser dem britischen Automobilzeitgeist entsprachen. Ein wichtiges Ergebnis war der Vauxhall 10, der jahrzehntelang die britischen Straßen bevölkerte und für viele Menschen immer noch das britische Automobil schlechthin ist. Im Jahre 1930 begann Vauxhall Motors auch ein anderes, wichtiges Kapitel: Die Gründung des Tochterunternehmens Bedford als Hersteller von Nutzfahrzeugen. Bedford prägte ebenfalls mit seinen Lastwagen, Lieferwagen, Bussen und Kleintransportern das Straßenbild Großbritanniens.

Mitte der 1970er-Jahre änderte sich Vauxhall grundlegend, in dem General Motors die Fahrzeugfertigung in Europa grundlegend umstrukturierte. Die Entwicklungsabteilungen von Vauxhall wurden geschlossen und damit endete auch die eigenständige Modellpalette von Vauxhall. Opel, das es bis zur Umstrukturierung in Großbritannien und Nordirland als weitere General-Motors-Marke noch gab, verschwand nach und nach und wurde dadurch ersetzt, dass Opel-Modelle in Großbritannien und Nordirland unter der Marke Vauxhall verkauft wurden, meist mit den gleichen Ausstattungsvarianten und den gleichen Modellnamen, eben aber einer anderen Marke. Der Opel Astra fährt in Großbritannien daher als Vauxhall Astra.

Eine Frage: Wird eine Änderung der Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) Reparaturen billiger machen?

Sascha Rehm aus Pforzheim stellt uns eine Frage zur geplanten Änderung der so genannten Gruppenfreistellungsverordnung zum Jahre 2013:

„Hallo Andreas,
glaubst Du, dass die neuen EU-Pläne tatsächlich zu sinkenden Kosten führen werden? Oder verwendet ihr (oder andere Werkstätten) bereits Teile in ’neutraler‘ Form?“

Unsere Antwort: Ob und wie die neue GVO (Gruppenfreistellungsverordnung) bis 2013 kommt, ist meiner Meinung nach noch nicht sicher…

Für mich als Vertriebler ist es nicht nachvollziehbar, wie vor einigen Jahren die Position der Vertragshändler gestärkt wurde, in dem man die Aufnahme einer anderen Fahrzeugmarke im Haus ermöglicht, und nun eine 180°-Wendung an den Tag gelegt wird, welche wieder die Rechte der Hersteller hervorhebt. Wie schon aus meinem vorherigen Blog-Artikel ersichtlich ist, haben wir uns bewusst für nur eine Marke entschieden. Wenn ich aber an einige Händlerkollegen denke, die unter einem Dach mehrere Marken haben, so könnte ich in deren Haut in nächster Zeit nicht mehr schlafen… 🙁

Bevor ich aber alle Händlerkollegen in den Wahnsinn treibe, aber nochmal meine Einschätzung: Ich denke nicht, dass die neue GVO in dieser Form 2013 kommt…

Was den Service angeht – und da komme ich zu deiner zweiten Frage – gibt es klare Erfahrungswerte: Die Original Opel-Teile sind mit Sicherheit nicht die billigsten, sind aber, was die Qualität und Langlebigkeit angeht, weit den Zubehör-Teilen von Drittherstellern überlegen. Unserer Erfahrung nach halten deren Bremsbeläge, Auspuffanlagen und Co. nicht annähernd so lange, wie Originalteile, die nun eben einmal hundertprozentig auf das dazugehörige Fahrzeug angepasst sind. Andererseits kann ich den Käufer von Ersatzteilen von Drittherstellern schon verstehen: „Bremsbelag“ auf unserer Rechnung schreibt man gleich wie „Bremsbelag“ auf der Rechnung von XYZ…

Haben auch Sie eine Frage? Stellen Sie sie uns!

Eine Frage: Reaktion auf Wildunfälle.

Eine Frage: Eine Leserin hat uns aufgrund des Artikels „Wildsau gegen Opel Vectra“ eine Frage geschickt, nämlich die nach der korrekten Reaktion auf einen Wildunfall. Die wollen wir gern beantworten, auch wenn das Thema eher unangenehm ist.

Vorausschauendes Verhalten, um Wildunfälle zu vermeiden bzw. glimpflich zu überstehen

  • Beachten Sie die Verkehrszeichen, die vor Wildwechsel warnen. Diese Schilder stehen in der Regel nicht wahllos in der Landschaft, sondern tatsächlich dort, wo in der Vergangenheit Wildwechsel beobachtet wurde. Vorausschauend fahren Sie, wenn Sie in der Dämmerung und in der Nacht das Tempo wegnehmen und besonders umsichtig fahren, also auch etwas aufmerksamer links und rechts an den Straßenrand schauen. Oft kündigt sich Wildwechsel hier schon sichtbar an.
  • Wenn Sie Wild sehen oder gar vor Ihnen auf der Straße auftaucht: Fuß vom Gas! Bremsen Sie jedoch nur, wenn hinter Ihnen niemand fährt und keine Gefahr besteht, dass Ihnen jemand bei einer scharfen Bremsung hinten hineinfährt. Falls Sie mit Licht fahren, sollten Sie abblenden, also eventuell eingeschaltetes Fernlicht ausschalten, da Wild von starkem Licht oft wie festgenagelt reagiert. Setzen Sie zudem Ihre Hupe ein und beobachten Sie, wie das Wild darauf reagiert.
  • Wenn Sie einen Zusammenstoß nicht verhindern können, weil das Wild zu dicht vor Ihnen auf der Straße auftaucht oder Sie nicht abbremsen können, weil hinter Ihnen jemand fährt, sollten Sie, so schlimm sich das anhört, draufhalten. Verreißen Sie das Lenkrad nicht, solche unbedachten Fahrmanöver enden leider viel zu oft im Wald an einem Baum, im Straßengraben oder im Gegenverkehr.

Nach einem Wildunfall

  • Wenn es zu einem Zusammenstoß mit Wild gekommen ist, müssen Sie unbedingt handeln. Fahren Sie keinesfalls einfach weiter, sondern halten Sie an. Ein verletztes oder getötetes Tier, das möglicherweise auf der Straße liegt, stellt für andere Verkehrsteilnehmer eine Gefahr dar, zudem muss ein verletztes Tier von seinen Qualen erlöst werden, selbst wenn es sich in den Wald schleppt.
  • Nehmen Sie angefahrenes Wild keinesfalls mit, denn das erfüllt den Straftatbestand der Wilderei.
  • Sichern Sie als erstes die Unfallstelle ab! Warnblinker an, Warndreieck aufstellen und ggf. eine Warnleuchte aufstellen, falls vorhanden. Falls es verletzte Personen gibt, sollten Sie selbstverständlich Erste Hilfe leisten.
  • Verständigen Sie unbedingt die Polizei und geben Sie möglichst genau Ihren Standort durch. Bei Wildunfällen informiert die Polizei in der Regel die zuständige Jagdaufsicht, die, auch nachts, hinzugerufen wird. Die Polizei wird vor Ort den Unfall aufnehmen und Ihnen eine Wildunfallbescheinigung ausstellen. Den Einsatz eines Jägers müssen Sie übrigens nicht bezahlen.
  • Fassen Sie ein verletztes Tier keinesfalls an, Sie können für das Tier nichts tun. Ein panisch reagierendes Tier könnte Sie verletzten, außerdem besteht die Gefahr einer Tollwutinfektion, wenn Sie ein Tier ohne Handschuhe o.ä. anfassen. Falls sich das Tier von der Straße schleppt und in der Dunkelheit verschwindet, sollten Sie sich die Richtung merken. Dies hilft der Jagdaufsicht bei der Suche nach dem Tier bzw. macht die Suche meist erst möglich.

Reparatur und Regulierung

  • Ist das Fahrzeug noch fahrbereit, fahren Sie nach der polizeilichen Aufnahme damit nach Hause bzw. an Ihren Zielort. Informieren Sie aber zügig Ihre Autowerkstatt, damit der Schaden dort begutachtet werden kann. Was Sie nicht tun sollten: Das Auto reinigen, so schlimm es auch aussieht. Bei Wildunfällen sind so Dinge wie klebende Borsten unvermeidlich, letztendlich aber auch ein wichtiges Beweismittel. Wenn das Fahrzeug nicht mehr fahrbereit ist, sollte es abgeschleppt und zu einer Autowerkstatt transportiert werden. Eigene Fotos sind sicherlich auch nicht schlecht.
  • Wildunfälle werden in der Regel von der Kasko-Versicherung übernommen, wenn es sich um so genanntes „Haarwild“ handelt, darunter zählen beispielsweise Rehe, Wildschweine, Hasen und Füchse. Unfälle mit Federwild sind da schon problematischer und werden meist nicht von Autoversicherungen reguliert.

Haben auch Sie eine Frage? Stellen Sie sie uns!

Eine Frage – und unsere Antwort.

Kundenservice bedeutet in erster Linie, Fragen zu beantworten. Und davon werden den Mitarbeitern des Autohauses ziemlich viele gestellt und beantwortet. Genau genommen haben wir bei der Planung dieses Weblogs ursprünglich einmal daran gedacht, eine Art Frage-und-Antwort-Bereich daraus zu machen. Da dies aber nur bedingt unterhaltsam ist, haben wir eben eine Weblog drumherum gebaut. (Letzteres ist ein Scherz…)

Nützlichkeit soll einen großen Stellenwert im Gerstelblog haben. Aus diesem Grund werden immer wieder häufig gestellte Fragen hier im Weblog exemplarisch beantwortet und unter der Rubrik „Eine Frage“ veröffentlicht. Den Anfang macht morgen der erste Artikel von Timo Gerstel, der die in letzter Zeit sehr häufig gestellte Frage beantwortet, was es mit der immer öfter fehlenden AU-Plakette auf sich hat.

Haben Sie eine Frage in Sachen Auto, Autohaus oder Opel, die Sie schon immer stellen wollten, aber nie dazu kamen? Dann stellen Sie doch uns Ihre Frage! Gehen Sie hierzu einfach auf unser Kontaktformular, geben Sie dort Ihre Frage ein und vielleicht ist ja Ihre Frage die nächste, die vom Team des Autohauses beantwortet wird!