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Liebesgrüße aus Eisenach.

Strafzettel kommen bei uns dank Mietwagenflotte regelmäßig rein. Und da jeder Fahrer seinen Strafzettel immer persönlich zahlen muss, müssen wir bei jedem Strafzettel anhand unserer Buchungen überprüfen, wer das Auto fuhr und das an die ausstellende Behörde zurückmelden, damit der Strafzettel zum eigentlichen „Gewinner“ kommt. Bei diesem Beweisfoto entfiel die Überprüfung spontan, da wussten wir schon auf dem ersten Blick, wer hier das „Souvenir“ in Eisenach geschossen hat – Nummer 35 im ADAC Opel Rallye Cup. Also sozusagen ein echter, edler Motorsport-Strafzettel (klicken für eine Großansicht). 😆

micha-strafzettel

Da passt dann wirklich alles: Rallyefahrer Michael Knapp persönlich am Steuer des Servicewagens und hinten auf dem Anhänger zum unfreiwilligen Fototermin auch der ADAM Cup dabei. Eine schönere Erinnerung an die Rallye Wartburg kann man sich nicht nachträglich zuschicken lassen. Und mit 20 Euro Verwarnungsgeld ist das doch noch richtig preiswert! Wenn Michael das Ding hier nachträglich handsigniert und über eBay anbietet, kommen die 20 Euro bestimmt wieder rein. (Schadenfreude ist halt doch die schönste Freude!)

Aber, wir lernen: In Eisenach sind die Behörden hart! Es gibt weder für ADAM-Fahrer in „ADAM-City“ (im Opel-Werk Eisenach werden immerhin alle Opel ADAM gebaut) einen Freibrief, noch für Teilnehmer der dortigen Rallye Wartburg.

Gutes Mittelfeld für das Team Knapp in Eisenach.

Das Rallyewochenende lief für Michael Knapp in der vierten Etappe des ADAC Opel Rallye Cup, der Rallye Wartburg rund um Eisenach, gar nicht so schlecht. Mit dem 12. Platz (bei 20 gestarteten Teams) sind Michael Knapp und sein neuer Copilot Markus Wimmer zufrieden. Und wir reden immerhin von folgenden Leistungen:

Die 13 Wertungsprüfungen mit 127,43 Kilometern Prüfungsstrecke verteilten sich auf eine Gesamtstrecke von 531,05 Kilometern, die Samstag und Sonntag gefahren wurden und das auf 100 % Asphalt. Das schnellste Team im Cup schaffte die 13 Wertungsprüfungen in 79 Minuten und 35 Sekunden, während das Team Knapp genau 6 Minuten und 26 länger brauchten. Das sind weniger als 10 % und zeigt recht eindrucksvoll, auf welchem Niveau der gesamte ADAC Opel Rallye Cup fährt. Das ist natürlich auch dem Umstand geschuldet, dass der Cup mit einheitlichen Autos fährt, aber dennoch bewegt sich die Rallye mit eindrucksvollen Leistungen.

Michael Knapp, Markus Wimmer, Team Knapp im ADAC Opel Rallye Cup 2015

Für Michael Knapp und Markus Wimmer war die Rallye Wartburg auch aus einem anderen Grund wichtig: Das fahrerische Zusammenspiel zwischen Knapp und Wimmer klappte vom ersten Kilometer an. „Zur absolut richtigen Zeit das richtige Kommando vorzulesen, während man mit teilweise über 150 Sachen durch eine enge Waldstraße düst und immer wieder den Blick auf die Straße und wieder auf den Aufschrieb richten muss, ist nicht jedermanns Sache“, so Michael Knapp. „Doch Markus meisterte alle Wertungsprüfungen mit Bravour.“

Und eines darf man auch nicht unter den Tisch kehren: Das Team Knapp absolvierte die gesamte Rallye Wartburg mit einem am Ende immer noch absolut intakten Fahrzeug. Die Rallyefahrerehre ist also wieder hergestellt. 🙂

Auf zur ADAC Cosmo Rallye Wartburg!

Da steht der Opel ADAM Cup, ganz unschuldig. „Unschuldig“ vor allem deshalb, weil dieser ADAM von Knapp Motorsport schon nach seinem dritten Rennwochenende von einem „bewegten Autoleben“ sprechen kann. Das letzte Rennen in Thüringen endete nämlich für das Team Knapp mit einem vorübergehenden Totalausfall und führte dann dazu, dass ein neuer ADAM Cup aufgebaut werden musste.

Immerhin aber mit Motor, Getriebe und einigen anderen Teilen des „alten“ ADAM. Neu hinzugekommen sind vor allem die Fahrgastzelle mit dem fest verbauten Überrollkäfig und natürlich das Sicherheitsinstrumentarium inklusive der Sitze. Es steckt also Neues und Bewährtes in diesem ADAM Cup, auch wenn er von außen exakt so aussieht, wie sein vorheriger Kollege. Echter Rallyesport ist nun mal keine kuschelige Veranstaltung an der Spielekonsole und Ausfälle gehören zum Geschäft.

Wir haben wieder ein kleines Interview mit Michael Knapp kurz vor seiner Abfahrt nach Eisenach geführt, das Sie sich hier gern anhören können:

Interview mit Michael Knapp vom 6. August 2015, ADAC Opel Rallye Cup

Nun aber geht es am kommenden Wochenende weiter, nämlich mit dem vierten Rennen der Saison, der ADAC Wartburg Rallye rund um das thüringische Eisenach. Und da wissen dann die Opel-Insider Bescheid, denn Eisenach ist „ADAM-Town“ – hier werden alle Opel ADAM gebaut und bei den Opel ADAM Cup auch alle wesentlichen Serien-Teile. Es ist für die Horde der Opel ADAM, die in der ADAC Cosmo Rallye Wartburg mitfahren, also ein echtes Heimspiel.

Für Michael Knapp ist die ADAC Wartburg Rallye natürlich auch eine echte Bewährungsprobe, denn kein Rallyefahrer lässt ein abgebrochenes Rennen innerhalb einer Rennsaison auf sich sitzen und Aufgeben geht überhaupt gar nicht. Aus diesem Grund wurde in den letzten Wochen der „neue“ ADAM wieder ordentlich eingefahren, abgestimmt und darauf trainiert. Ab sofort nicht mehr im Duo, sondern im Trio:

Opel Teddybär

Damit jetzt nichts mehr passiert, fährt nun nämlich auch ein Maskottchen die restliche Saison mit, ein Opel-Teddybär. Den kennen viele unserer Kunden, denn einer dieser Bären sitzt auf dem Tisch von Andreas Gerstel und wacht über die dortigen Fahrzeugverkäufe. Und jetzt macht einer der Bären eben auch den Schutzengel im ADAM Cup. Selbstverständlich wurde der Plüschkollege fachmännisch mit Kabelbinder montiert, damit es keine unfreiwilligen Abflüge gibt. 🙂

Opel-Teddybär beim Einbau durch Michael Knapp

Opel-Teddybär im ADAM Cup

Wir werden am Wochenende natürlich wieder die einzelnen Etappen beobachten und den Stand durchgeben. Live-Messungen und eine Berichterstattung gibt es während des Turniers wie immer bei den Kollegen von Opel Motorsport.

Die vermeintlich schlechten Nachrichten von Opel, die gar keine sind.

Am Dienstag war es mal wieder soweit: Es wurde mal wieder mit aller Gewalt die Sau durch das Opel-Dorf getrieben. Inzwischen haben wir für schlechte Nachrichten ja einen sehr guten Seismometer, nämlich die Kundschaft. Wenn da nämlich so Sätze fallen wie „Im Radio kam gerade, dass bei Opel [..]“, dann wissen wir, dass da wieder gerade etwas durch die Nachrichten läuft. Und am Dienstag waren es gleich zwei Nachrichten:

  1. Opel wird im Werk Eisenach in diesem Herbst eine Woche Produktionspause einlegen.
  2. Opel wird zusammen mit dem französischen Konzern PSA Peugeot Citröen im spanischen Sarragossa gemeinsam ihre Minivan-Nachfolger bauen.

Zwei getrennt laufende Nachrichten, die für eine Horde von Journalisten eine  gefundene Leckerei für einen eher nachrichtenarmen Dienstag sind. Es kamen dann unter anderem folgende Kombinationen dabei heraus:

  • „Opel leidet darunter, dass der Opel ADAM nicht liefe.“ Stimmt nicht. Der Opel ADAM wird zwar auch in Eisenach gebaut und auch beim Opel ADAM ist der Absatz etwas gesunken, aber primär wird mit dem Produktionsstopp der Absatzeinbruch beim Opel Corsa gekontert, der ebenfalls auch in Eisenach gebaut wird. Und dieser Corsa-Absatzeinbruch, auf den nun reagiert wird, kommt nicht aus Deutschland, sondern vor allem aus Südosteuropa, wo der Opel Corsa traditionell gut läuft.
  • „Opel wird in Deutschland immer weniger gekauft.“ Stimmt nicht. Opel hat im September 13 % mehr Autos verkauft, als im Monat davor und steht zur Zeit bei 7,8 % der Neuwagenzulassungen. Das ist genau in dem Plan, den Opel unter anderem auch seinen Händlern kommuniziert und vorgegeben hat. Und auch das Autohaus Gerstel als kleiner Händler an der Peripherie spürt diesen Ruck deutlich.
  • „Opel wird den Opel ADAM zukünftig im spanischen Saragossa bauen.“ Stimmt nicht. Der Opel ADAM wird zur Zeit in Eisenach gebaut und auch nur dort. Prinzipiell baut Opel (so wie jeder andere Autohersteller auch) mittelfristig seine Autos möglichst immer in der Nähe seiner Hauptabsatzmärkte. Für den ADAM ist dieser Markt vor allem Mitteleuropa, im spanischen Saragossa werden vor allem Corsa und Meriva gebaut, zukünftig auch der Mokka.
  • „Opel-Autos kommen jetzt von PSA Peugeot Citröen.“ Stimmt nicht, zumindest nicht so im Satz. Konzernweite und -übergreifende Zusammenarbeiten sind in der Automobilproduktion üblich und zwar seit vielen Jahren. Auch wenn alle Hersteller miteinander im Wettbewerb stehen, haben viele Hersteller besondere Kompetenzen. Der eine hat einen Wissensvorsprung in der Dieselmotortechnologie, der andere baut besonders gute und viele Cabriodächer und wiederum ein anderer baut besonders viele Kleinwagen und so weiter. Hier die Kompetenzen untereinander zu nutzen, ist wirtschaftlich und sorgt letztendlich für die Werksauslastungen, die ein Hersteller selbst nicht schaffen kann. Die Zusammenarbeit zwischen Opel/GM und und PSA Peugeot Citröen geht genau in diese Richtung. Dennoch hat jeder Konzern seine eigene Daseinsberechtigung und jeder entwickelt seine Modelle mit seiner eigenen Philosophie und Denkweise. Dass in Saragossa PSA und Opel gemeinsam Autos bauen, ist daher noch lange keine Gleichmacherei, sondern vor allem die Nutzung von Synergieeffekten. In Saragossa gibt es unter anderem besondere Kompetenzen im Bau von Minivans und daher möchte PSA Peugeot Citröen hier gern zukünftig den Nachfolger seines C3 Picasso bauen und bringt dazu in ein gemeinsames Projekt Motoren- und Getriebetechnologie ein.
  • „Opel lässt Eisenach schleifen.“ Stimmt nicht. Das Werk Eisenach ist immer noch im Opel-Verbund und wurde erst vor einigen Wochen mit einer neuen Lackiererei ausgestattet. Zweifellos gehört das Werk Eisenach zu den modernsten Opel-Werken (und auch zu den modernsten im GM-Konzern) überhaupt.
  • „Opel entlässt Mitarbeiter/macht Kurzarbeit in Eisenach.“ Stimmt nicht. Die Opel-Belegschaft in Eisenach arbeitet mit Zeitkonten, die den Abbau von geleisteten Überstunden ermöglicht und zwar recht flexibel. Der jetzt kommende Produktionsstopp ist genau so ein flexibler Abbau von geleisteter Mehrarbeit, denn auch das Werk Eisenach baut Fahrzeuge nicht auf Vorrat. Es gibt also weder Entlassungen, noch Kurzarbeit.
  • „Opel geht es wieder schlecht.“ Stimmt nicht. Opel befindet sich zwar immer noch in der Phase des Aufrappelns, allerdings sind die Ergebnisse dieser planmäßig jahrelangen Arbeit in genau den Korridoren, wie geplant. Die Strategie der neuen Modelle und der neuen Motoren läuft derzeit, das Marketing dazu ebenfalls und die stetige Steigerung der Neuwagenzulassungen beweist die Wirkung dieser Schritte.

Es ist also vor allem mal wieder sehr viel warme Luft gewesen, die am Dienstag rund um zwei völlig unabhängige Opel-Nachrichten entstanden ist und zu ganz eigenen Nachrichtenbasteleien zusammengemixt wurden. Immerhin hat es nicht für eine Nachrichtensondersendung gereicht.