Schlagwort-Archive: Interieur

Der Haifisch, der mitfährt.

Zugegeben, bei meinen Kollegen im Verkauf bin ich als Servicemensch etwas vorsichtig, wenn es um „Besonderheiten“ in unseren Autos geht. Da kniet man sich bei so manch Hinweis herunter und bemerkt es dann am Gelächter, dass man soeben einem Scherz aufgesessen ist. So war der Hinweis darauf, dass sich im Opel ADAM ein Haifisch fest im Interieur befindet, eine Sache, die förmlich nach Kollegenscherz roch. Ich kniete nieder, schaute und staunte:

Timo schaut nach dem ADAM-Haifisch

Tatsächlich, liebe ADAM-Besitzer, schauen Sie mal bitte in die linke, hintere Seitenablage, wo wir üblicherweise bei der Auslieferung Verbandstasche und Warnweste deponieren. Nehmen Sie beide Gegenstände aus der Ablage heraus und dann zeigt sich die volle Pracht: Zwei Fische und ein Haifisch, der sich offenkundig für die zwei Kollegen interessiert.

Der Hai im Opel ADAM

Den Haifisch finden die ADAM-Fahrer übrigens auch an einem weiteren Teil, nämlich dem Gummiband des Getränkehalters. Und auch noch bei weiteren Modellen. Beim Opel Corsa D findet sich der Haifisch im Scharnier des Handschuhfaches (nur sichtbar bei geöffnetem Handschuhfach und geöffneter Beifahrertür) und beim Opel Zafira Tourer sogar gleich drei Mal im Cockpit. Es fahren also tatsächlich einige Millionen Haifische auf den Straßen in Opel-Ländern herum. 🙂

Die Geschichte hinter dem Haifisch haben die Kollegen im offiziellen Opel-Blog aufgeschrieben. Fehlenden Humor kann man den Entwicklern und Designern in Rüsselsheim nun also nicht vorwerfen. 😀

Stars & Stripes im Opel ADAM.

Der Opel ADAM ist für Überraschungen immer gut und so überraschte uns ins den letzten Tagen das Innendekor „Stars & Stripes“ aus der Konfiguration eines Lagerfahrzeugs.

Opel ADAM mit "Stars & Stripes"-Premiumdekor

Es gibt übrigens gar nicht so wenige ADAM-Besitzerinnen und -Besitzer, die die Kunststoff-Akzentteile im Innendekor für eigene Kreationen nutzen. Die Teile sind relativ einfach auszubauen und können beklebt oder lackiert werden. Die Akzentteile können wir aber auch problemlos als Original-Ersatzteile (vorzugsweise dann einfarbig) bestellen, wenn sich jemand einen ganz eigenen Dekor-Satz machen möchte.

Bei diesem Opel ADAM fehlt noch die Außensicht. Ist jetzt nicht unbedingt jederMANNs Geschmackssache, aber immerhin passt die Außenfarbe „Marangu Green“ schön zum Interieur-Design. ADAM ist eben ADAM, da sieht keiner aus, wie der andere. 😀

Opel ADAM


(Kraftstoffverbrauch, kombiniert: 4,9-5,3 l/100 km, CO2-Emission, kombiniert: 114-124 g/km, Effizienzklasse: C-D)

„Opel-Beige“. #umparkenimkopf

Umparken-im-Kopf-Darsteller Fahri Yardim spricht in „seinem“ Spot ja davon, dass er sich früher vorgestellt habe, dass Opel-Autos „grundsätzlich in Beige“ geliefert würde. Mit dem Klischee ist er gar nicht mal so allein, denn wenn man sich an die etwas langweiligen Zeiten in den 1980er und 1990er Jahren zurückerinnert, da war „Opel-Beige“ nicht unbedingt eine bestellbare Farbe, aber doch irgendwie denkbar.

Wir hatten vor einiger Zeit einmal einen Opel Rekord E mit ordentliche Berlina-Ausstattung im Haus, den wir für seinen Besitzer bewerten sollten. Tja, und da fiel dann natürlich auch der Blick auf die Velour-Polster und da ist es dann, das sagenumwobene „Opel-Beige“:

Opel Rekord E Berlina

Opel Rekord E Berlina

Damals, Anfang der 1980er Jahre, war das noch todschick, damit konnte man den Autofahrer in der oberen Mittelklasse noch richtig beeindrucken. Heute ist das eben „Opel-Beige“ (auch wenn andere Autohersteller durchaus parieren konnten mit ähnlichen Innenausstattungsfarben).

Opel Rekord E Berlina

Aber dennoch ist so eine gut erhaltene Ausstattung für einen Opel Rekord bemerkenswert und der Bolide hier hat alle Voraussetzungen für ein langes Leben als Oldtimer. Gut, der Lack ist ziemlich stumpf, aber das ist für einen guten Restaurator und für einen Oldtimerfan das wirklich kleinste Problem.

Ein Opel Kadett mit einem bombigen Interieur.

Von außen kommt dieser freundlich ausschauende und in sehr gutem Zustand befindliche Bolide, ein Opel Kadett C Stufenheck, ganz harmlos daher. Ein Kundenfahrzeug, wie wir es immer wieder auf dem Hof stehen haben und auch gern warten. Für unsere langjährige Werkstattmannschaft ist das nicht einfach ein alter Opel, sondern ein alter Bekannter.

Opel Kadett C2 Stufenheck

Genau genommen ist das ein Opel Kadett C2 Berlina, also aus C-Modellserie nach einem Facelift und in der höherwertigen Berlina-Ausstattung. Markant an dem Facelift sind die Blinker vorn, die vorher unter den Scheinwerfern angeordnet waren und nun zur besseren Sichtbarkeit direkt an den Flanken eingebaut sind. Stufenheck, das wissen die Fachleute, ist die einzige Form des Kadett C mit vier Türen gewesen und so war dieser Urahn der heutigen Opel Astra Limousine in den 1970er Jahren durchaus die kleine, bescheidene Familienlimousine vor dem Reihenhaus, dann aber in der Regel eben schon komplett bezahlt. 🙂

Opel Kadett C2 Stufenheck

Und auch wenn dieser Opel Kadett von außen so harmlos aussieht – das knallrote Berlina-Interieur ist wirklich schon Opel-ADAM-verdächtig. Von dezenter Zurückhaltung keine Spur:

Interieur Opel Kadett C2 Stufenheck

Damals sicherlich der letzte Schrei, heute dann schon fast kitschig-retro. Besonders fällt der Lenkradbezug im Lochdesign auf, der um das Lenkrad angelegt und dann zugeschnürt wurde. So konnte man aus einem Lenkrad mit Kunststoffbezug ruckzuck ein Leder- oder lederartiges Lenkrad machen. Kann man als Ästhet ungestraft auch nur noch mit dezenten Farben und bei Oldtimern machen. 🙂

Des Kapitäns neue Sitzbezüge, Teil 2.

Die neuen Sitzbezüge für unseren Opel Kapitän, Baujahr 1954, sind nun in der Mache. Nachdem wir die Sitzbänke zur Autosattlerei Arres gebracht haben, nimmt man sich dort den Sitzen an und zwar von Anfang an.

Dazu gehört, dass der alte Sitzbezug (und der darüberliegende Schonbezug) weg muss und das leider vollständig – die alten Bezüge sind nicht mehr zu gebrauchen. Außerdem musste der Sitzkern begutachtet werden, was einige zu erwartende Mängel hervorbrachte, es sind nämlich genügend Sitzfedern schlicht weggerostet. Ohne vernünftiges Chassis nützt natürlich der beste Sitzbezug nicht. Also muss als erstes mal der Sitzkern in Ordnung gebracht werden und dazu braucht es Draht, Klammern, Zange und Schweißgerät. Währenddessen sieht die Sitzbank nur sehr entfernt nach Sitzbank aus:

Der Schein trügt aber sehr, denn der Sitzkern ist eigentlich noch erstaunlich gut in Schuss, was ein untrügliches Zeichen dafür ist, dass mit dem Opel Kapitän (wie zu erwarten) immer gut umgegangen wurde.

Der nächste Schritt wird nun sein, passende Sitzbezüge zu finden. Originale Sitzbezüge gibt es natürlich keine mehr, es gibt jedoch spezialisierte Unternehmen, die neue Sitzbezüge für Oldtimer nach alten Vorbildern anfertigen. Das wird nicht ganz billig, allerdings können wir den Opel Kapitän unmöglich mit einem Sitzbezug ausstatten, der nicht zum Auto passt.

Und dann noch etwas zum Schmunzeln: Der Opel Kapitän steht selbstverständlich weiterhin bei uns auf dem Hof des Autohauses. Weil wir aber das gute Stück hin und wieder an einen neuen Platz verschieben müssen, haben wir die derzeit fehlende Sitzbank… ähem… vorübergehend ersetzt:

Für was die gute, alte Postbox nicht alles zu gebrauchen ist. 😉

Überraschung im Opel Kapitän.

Gerade komme ich von der Autosattlerei Arres. Die Erste und meiner Meinung nach einzige Adresse für Fahrzeuginnenaustattung, Restauration und Cabrioverdecke in Pforzheim und weiter darüber hinaus. Eine Firma wie unsere: Familienunternehmen mit Firmenhund und Frau und Herr Arres Senior und Frau und Herr Arres Junior begrüßen ein einfach herzlich!

Warum war ich dort? Unser altehrwürdiger Opel Kapitän, immerhin ein Oldtimer mit einem gesegneten Alter von 56 Jahren, hat etwas Auffrischung verdient und deshalb wollte ich nach den Sitzbezügen schauen lassen, die im Laufe der Jahre schon deutlich gelitten haben. Immerhin nutzen wir den Kapitän hin und wieder auch für Ausfahrten und als Hochzeitskutsche (Betonung auf „Kutsche“) und da sollte das Interieur schon so sein, dass man sich auch gern hineinsetzt. Von außen sieht er immerhin sehr schmuck aus:

Als ich nun mit den ausgebauten Sitzen unseres Kapitäns ankam, runzelte Herr Arres schon die Stirn. „Stimmt was nicht?“ fragte ich. „Das ist nicht der Originalbezug!“ sagte er mit offensichtlich gekonntem Blick und machte sich an die Arbeit:

Als er dann den oberen Teil des Bezuges löste, kam tatsächlich der Originalbezug darunter vor. Und das muss man sich mal vorstellen: Jetzt bin ich 33 Jahre alt, kenne unseren Opel Kapitän seit 33 Jahren und bekomme jetzt kurz und schmerzlos gesagt: Das war so nieee!

Eine Welt bricht zusammen! Die Moral von der G’schicht: Ab und zu die Dinge von der anderen Seite betrachten!