Rahel, die dreizehnjährige Tochter eines geschätzten Kunden unseres Hauses, zeigte am Samstag während ihres Besuches unseres Jubiläumswochenendes – vermutlich etwas unfreiwillig – wie man als junge Dame würdevoll, anmutig und akkurat einen Opel 4/20 PS steuern würde, wenn man ihn denn hätte fahren dürfen. Und das sieht dann folgendermaßen aus (unbedingt anklicken für eine Großansicht):
Unser Werkstattmeister Herr Vischer, der links im Bild steht, lacht übrigens deshalb, weil Rahel das Alter des Opel 4/20 PS sehr treffend kommentierte: „82 Jahre alt? Genauso wie meine Oma!“ Das Foto ist jedoch ein fesselnder Schnappschuss.
Den Opel 4/20 PS, der ja ebenfalls eine Leihgabe von Opel war, in den gleichen Raum wie den Opel Ampera zu stellen, war übrigens eine sehr spannende Sache. Auf der Linken mit dem Opel Ampera die Moderne und auf der Rechten mit dem Opel 4/20 PS – ja, eigentlich ebenfalls die Moderne, zumindest zu seiner Zeit.
Das wunderbare, liebenswürdige und höchst faszinierende Antlitz des Opel 4/20 PS wird übrigens erst dann wirklich sichtbar, wenn man sich die Mühen macht, vor ihm in die Knie zu gehen. Ein unbeschreiblicher Blick, den einige Kunden tatsächlich für einige Minuten so genossen.
Ein kleines, stolzes, höchst temperamentvolles Automobil, das zu seiner Zeit auch zum Verkaufsrepertoire von Heinrich Gerstel gehörte. Ohne Neid: Das ist ein Oldtimer, der jede Sammlung bereichert.
Der ausgestellte Opel 4/20 PS wurde 1929 gebaut, war immer im Besitz von Opel als Ausstellungsstück und wird derzeit noch restauriert. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie ungern man so ein Automobil aus einer Sammlung herausgibt, gerade wenn man daran noch arbeitet. Darum gebührt den Kuratoren von Opel Classic, dem Opel-Museum in Rüsselsheim, noch ein gesonderter Dank und der Hinweis, dass wir niemanden in das Auto hineingelassen haben, außer Rahel. Und Rahel hat intuitiv gewusst, wie es geht. 🙂