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Gemeinsam durch mit Väterchen Frost.

Aktuell ist es ja in Deutschland praktisch überall gerade temperaturmäßig unter dem Nullpunkt und es tauchen nun Probleme auf, die wir in unseren Breitengraden eigentlich eher selten tagsüber haben: Frost und Eis. Und das zerrt an Autos, die ja bei jedem Wetter mobil sein sollen. Zur Zeit erreichen uns eine Reihe von Fragen zu diesem Thema, die wir hier mal nach und nach beantworten wollen:

Kühlwasser ist vereist

Das ist schlecht und eine echte Schlamperei des Fahrzeughalters, wenn das Kühlwasser tatsächlich vereist ist. Denn Kühlwasser muss auch im tiefsten Winter nicht vereisen, wenn dem Kühlwasser ein passender Frostschutz beigemengt ist. Und fehlender Frostschutz ist gar nicht so witzig, denn da Eis ein größeres Volumen beansprucht, wie flüssiges Wasser, kann vereistes Kühlwasser Kühlmittelleitungen und den Kühler beschädigen. Zu beachten ist auch, dass im Winter bei kaltem Kühlsystem der Kühlmittelstand knapp über der KALT/COLD Markierung liegen sollte.

Wie gesagt, muss alles nicht sein. Frostschutzmittel gibt es im Handel oder bei uns, ebenso einfachste Geräte zum Messen des Frostschutzmittelgehaltes. Können wir alles vor Ort tun, gern auch kurzfristig, wenn Sie bei uns vorbeischauen.

Vereistes Scheibenwischwasser

Mindestens genauso schlecht und richtig gefährlich, denn Scheibenwischwasser braucht man im Winter immer wieder, weil erheblich mehr Dreck auf den Scheiben landet, inklusive Salz. Ist das Wischwasser vereist, kommt erst gar kein Wasser aus den Düsen. Und selbst wenn das Wasser nicht vereist ist, aber keinen Frostschutz hat, gefriert es dann in Sekundenschnelle auf einer möglicherweise kalten und noch nicht von innen beheizten Windschutzscheibe. Das hat schon zu genügend Unfällen geführt.

Bei frostsicherem Scheibenwischwasser ist es noch einfacher, als bei Kühlmittel – es gibt schon fertige Lösungen in Kanistern, die man einfach nur in den Scheibenwischwassertank leeren muss. Hat man noch Wasser im Tank, kann man sich auch mit einem Konzentrat behelfen, das Sie dann einfach nachschütten können.

Ach ja, die Scheibenwischwasserdüsen. Sollte man natürlich im Winter von Schnee befreien und auch mal mit Enteiser einsprühen. Das beste Scheibenwischwasser nützt nichts, wenn die Düsen eingefroren sind.

Autobatterie

Wenn Sie eine alte Autobatterie haben, die schon bei Normaltemperaturen oder an kälteren Abenden nicht mehr so mag, wie eine frische, dann haben Sie jetzt unter Umständen an so manchen Morgen ein Problem. Im Winter zeigt sich die Qualität einer Autobatterie am deutlichsten und wenn Sie merken, dass Sie eine neue brauchen, dann kaufen Sie genau jetzt eine und muten Sie Ihrem Motor keine morgendlichen Anlasserorgien zu. Das rächt sich.

Autobatterie, klar, bekommen Sie auch bei uns. Wir messen auch gern bei Ihrer Autobatterie, wie fit sie für den Winter ist.

Gummidichtungen

Auch sehr beliebtes Spiel: Im Winter ruckartig die Autotüre aufreißen und eine möglicherweise schon beschädigte Gummidichtung gleich meterweise mit. Auch hier: Schlamperei, die man sich sparen kann, wenn man die Gummidichtungen mit etwas Gummipflegemittel oder einfach mit Vaseline einschmiert. Hilft.

Wo Gummipflegemittel und Vaseline nicht hilft und nicht eingesetzt werden darf: Bei Scheibenwischern, denn denen nimmt man durch solche Mittel die Wischfähigkeit und dann schmiert es gewaltig, wenn es regnet. Wenn die Scheibenwischer im Winter vereist sind, dann kratzen Sie sie vorsichtig frei (oder Enteisungsspray) und lassen Sie das keinesfalls aus Bequemlichkeit den Scheibenwischermotor erledigen!

Engpass beim Kältemittel.

Das sind die, die Hauptdarsteller unseres aktuellen Sommerdramas. Ich mit meinen drei leeren Gasflaschen, die eigentlich alle drei mit dem Kältemittel R134a gefüllt sein sollten, das wir für Klimaanlagen verwenden:

Wie gesagt, alle drei Flaschen sind leer, so dass wir derzeit keinen Nachschub in Sachen Kältemittel für Klimaanlagen in Fahrzeugen haben. Und das hat ironischerweise seinen Grund darin, dass ein anderes Kältemittel seit dem 1. Januar 2010 nicht mehr als Kältemittel eingesetzt werden darf, nämlich R22. R22 steht für Chlordifluormethan und ist ein ozonschichtschädigendes Gas. Zwar steht mit R134a (Tetrafluorethan) ein Ersatzgas bereit, das wir, wie alle anderen Autowerkstätten, eben auch nachfüllen, allerdings ist dank der sprunghaft angestiegenen Nachfrage nicht nur der Preis für das Gas gewaltig angestiegen – man muss es überhaupt erst einmal beschaffen. Und die derzeitige Sommersaison macht das Dilemma auch nicht gerade besser.

Richtig spannend wird es übrigens auch mit R134a ab nächstem Jahr, denn ab 2011 darf auch R134a nicht mehr bei der Neuwagenproduktion benutzt werden. Zwar schädigt R134a nicht die Ozonschicht, ist aber leider ein starkes Treibhausgas. Laut Wikipedia hat R134a das 1430-fache Treibhauspotential als Kohlendioxid.

Durchaus eine Ansage zum Schutze der Umwelt. Allerdings stellt sich die Frage für Nachfolger und da gibt es mehrere:

  • Ammoniak (R717)
    Hat ein gutes Verdampfungsverhalten und kann entsprechend gut Wärme transportieren, ist allerdings giftig und umweltgefährlich. Jeder, der schon mal Ammoniak gerochen hat, weiß, dass er das nicht gern im Auto haben möchte, wenn die Klimaanlage undicht werden sollte.
  • Kohlendioxid (R744)
    Hat ebenfalls eine gute Kälteleistung, ist geruchslos, ebenfalls nicht brennbar und weniger giftig. Dank seiner Geruchslosigkeit erkennt man aber eine Kohlendioxidvergiftung nur schwer und da es auch noch schwerer als Sauerstoff ist, verdrängt es in geschlossenen Räumen den Sauerstoff nach und nach. Das zentrale Problem bei Kohlendioxid-Kälteanlagen ist jedoch, dass man mit recht hohen Drücken arbeiten muss und man diese Drücke beherrschen muss. Bei größeren Kälteanlagen ist das einfacher, als in Autos.
  • 2,3,3,3-Tetrafluorpropen (HFO-1234yf)
    Dieses Gas mit dem furchtbaren Namen hat nichts mit den Wirkungen von Propan zu tun, sondern ist „nur“ reizend, also weder giftig, noch brennbar. Sein Treibhauspotential liegt bei etwa dem Vierfachen von Kohlendioxid und entspricht damit den Anforderungen, dass zukünftige Kältegase maximal das 50-fache des Treibhauspotentials von Kohlendioxid haben dürfen. Und es schädigt nicht die Ozonschicht.

Das alles zur Zukunft – aktuell haben wir jedenfalls immer noch das Problem, dass wir R134a einsetzen und wir aktuell keinen Nachschub im Hause haben. 🙁