Ein regelmäßiger Ölwechsel kann nicht schaden. Es gilt sogar das Gegenteil: Nicht regelmäßig gewechseltes Motoröl schadet dem Motor. Das sehen wir beispielsweise bei diesem Motor und den folgenden Bildern davon.
In diesem ersten Foto sehen wir eine Draufsicht auf den Motorblock. Der Zylinderkopf ist abgenommen zur genaueren Diagnose, da die Fahrzeugdiagnose Schwierigkeiten mit der Motorsteuerung registriert hat und zwar mit den Auslassventilen. Das sind die Ventile der Zylinder, die das Gasgemisch nach der Verbrennung aus den Zylindern herauslassen in Richtung Auspuff. Im Bild sehen wir die zwei Nockenwellen für die Ventile, die obere Welle ist für die Einlassventile, die untere für die Auslassventile. Bei der unteren Welle habe ich links schon mal die Schrauben für ein Lager der Welle abgeschraubt:
Das Drama verbirgt sich darunter und zwar ganz gewaltig. Hier hat nämlich das Lager mangels Ölschmierung ordentlich gefressen und ist heißgelaufen. Wenn bei so einem Lager kein Öl mehr schmiert, bleiben Rückstände (die es in jedem Motor gibt) zwischen Welle und Lager stecken, die Temperaturen in diesem Milieu steigen gewaltig und dann gibt es Materialverlust, der in kürzester Zeit zu einem kapitalen Motorschaden führt:
Sehr ärgerlich, weil so ein Motorschaden eigentlich vollkommen vermeidbar gewesen ist. Mit regelmäßigem Ölwechsel bekommt man so einen Motor nachweislich problemlos auf siebenstellige Kilometerleistungen und da macht es auch mir als Diagnosetechniker wirklich keinen Spaß, solche Motorschäden diagnostizieren zu müssen, weil die Reparatur in solchen Fällen immer kostspielig wird.
„Ölwechsel“ und „Öl nachkippen“
Natürlich, es ist immer gut, den Ölstand im Motor in den im Ölmessstab eingravierten Bereichen zu haben. Das nützt aber alles nichts, wenn das Motoröl veraltet ist und eigentlich ein Ölwechsel fällig wäre. Denn auch regelmäßig nachgefülltes Motoröl entfernt die Rückstände im Motor (die es in jedem Motor gibt) nicht.
Sprich: Wer nicht regelmäßig den Ölwechsel durchführen lässt, fährt auf Verschleiß.