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Defekte Xenon-Leuchtanlage: Nichts für Unbefugte.

Das Hochspannungs-Warnzeichen auf dem Steuergerät für das Xenon-Leuchtmittel in einem Opel Insignia spricht eine deutliche Sprache: Hier fließt richtig Strom. Zwar ist die Stromstärke verhältnismäßig klein, dafür aber die Spannung sehr hoch, nämlich 1.100 Volt im Wechselstrombetrieb. So ein Stromschlag tut nicht nur weh, sondern ist potentiell lebensgefährlich.

Daher ist ein defekter Xenon-Scheinwerfer nichts, an was ein Unbefugter herumdoktern sollte. Glücklicherweise sind Xenon-Leuchtanlagen sehr langlebig, aber durch einen Unfall oder unsachgemäße Behandlung ist es möglich, dass Feuchtigkeit in die eigentlich hermetisch abgesicherten Gerätschaften kommt und dann ist der Kurzschluss weitgehend nur noch eine Frage der Zeit. Glücklicherweise verhindert die zuständige Sicherung Schlimmeres und gibt im Falle des Kurzschlusses den Geist auf.

Daher gilt auch der wichtige Ratschlag: Wenn ein Xenon-Scheinwerfer nicht mehr funktioniert und beim Blick auf die Sicherung erkennbar ist, dass die entsprechende Sicherung durchgebrannt ist, dann ist das ein Fall für die fachkundige Autowerkstatt. Ohne Grund geht eine Sicherung üblicherweise nicht kaputt und der einfache Austausch einer Sicherung führt meist dazu, dass gleich die nächste Sicherung durchbrennt.

Eine Frage: Warum gehen Leuchtmittel manchmal zeitnah kaputt?

Eine häufig gestellte Frage, der ich als Diagnosetechniker doch gern mal nachgehen möchte:

Hallo,
ich hatte kürzlich das Problem, dass an meinem Auto gleich reihenweise Birnchen kaputtgegangen sind. Zuerst vorne am Scheinwerfer, dann hinten ein Bremslicht, Kennzeichenleuchte und so weiter. Das kann doch kein Fehler in der Serienproduktion von Glühbirnen sein, oder?!?

Mit Produktionsproblemen haben solche Phänomene meist wenig zu tun, mit purer Magie auch nicht – oft sind es Spannungsspitzen der Lichtmaschine, die hier für Ärger sorgen.

Die Lichtmaschine ist bei einem Auto mit Verbrennungsmotor der zentrale Stromlieferant. Vom Prinzip her ist die Lichtmaschine nichts anderes wie ein Stromgenerator, der vom Verbrennungsmotor angetrieben wird. Bauarttechnisch erzeugt die Lichtmaschine dabei einen Wechselstrom, der dann von einem Gleichrichter zu Gleichstrom gewandelt wird. Dieser Strom wird dann in die Autobatterie eingespeist und steht so der Fahrzeugelektronik zur Verfügung.

Üblicherweise funktioniert diese Stromerzeugung recht zuverlässig und ist mehrfach abgesichert durch funktionsfähige Technik und nicht zuletzt durch die Autobatterie, die auch mit größeren Spannungsspitzen und Fehlerströmen der Lichtmaschine umgehen kann. Allerdings eben nicht mit allen. Sind Lichtmaschine oder Gleichrichter defekt, können mitunter recht große Spannungsspitzen entstehen, die auch die schützende Autobatterie überfordern. Solche Spannungsspitzen können dann prinzipiell in das Bordnetz gelangen und dort dann Glühbirnen und – ärgerlicher – auch andere Elektronik beschädigen oder gar zerstören. Bei Glühbirnen sieht man es halt schneller, wenn sie nicht mehr funktionieren.

Aber: Wir können solchen Dingen nachgehen und sie auch messen. Hohe Spannungsspitzen lassen sich bei einer Diagnose ganz gut mit einem Oszilloskop filtern und sichtbar machen. Und wenn man dann Spannungsspitzen als Fehlerquelle entdeckt hat, lassen sich die mit Entstörfiltern auch gut und dauerhaft filtern. Diese Entstörfilter werden parallel zur Autobatterie geschaltet und „schlucken“ als Kondensatoren den größten Teil solcher Fehlerströme.

Licht-Test 2014.

Es ist wieder soweit, der Herbst ist da. Mit dem Herbst die Frische und die deutlich früher einsetzende Dunkelheit. Gut, wenn man da dem Licht seines Autos vertrauen kann. Können Sie das auch?

Damit Sie diese Frage mit gutem Gewissen mit „Ja“ beantworten können, gibt es auch dieses Jahr im gesamten Monat Oktober wieder den kostenlosen Licht-Test der Mitglieder der Kfz-Innung und damit traditionell auch wieder bei uns. Und wer den schnellen Licht-Test besteht, bekommt den aktuellen Sticker ins Auto, der zumindest bei schnellen polizeilichen Fahrzeugkontrollen nachweislich durchaus Eindruck machen kann.

Licht-Test 2014

Der Licht-Test ist einfach gemacht: Sie rufen uns am besten einfach kurz unter 07231 280009-0 an und vereinbaren einen schnellen Termin bei unserem Service. Sie kommen dann zur vereinbarten Uhrzeit mit Ihrem Fahrzeug vorbei, wir prüfen und wenn alles in Ordnung ist, bekommt Ihr Fahrzeug den Sticker. Kleinere Einstellungsarbeiten können wir direkt vornehmen und das ist oft auch kostenlos. Wenn es etwas größeres zu machen gäbe, sagen wir Ihnen jedenfalls genau dann Bescheid und Sie haben Planungssicherheit. Und vor allem Sicherheit im Dunkeln.

Die Galerie

Darauf freuen wir uns schon seit Jahren, denn weil wir so fleißig jedes Jahr über den Licht-Test geschrieben haben, haben wir inzwischen einige Licht-Test-Sticker hier im Gerstelblog, die wir nun schön aufreihen können:

Licht-Test 2010 Aufkleber Licht-Test 2011 Licht-Test 2012 Licht-Test 2013 Licht-Test 2014

Wir machen das natürlich weiter. 😀

Neues (LED-)Licht.

In den Arbeitsbereichen haben wir – so wie in vielen Büros – die üblichen Neonröhren für die Allgemeinbeleuchtung. Die sind in Kästen angeordnet und im doppelten Deckenboden montiert. (Eine Ausnahme für die Beleuchtung gibt es im Showroom, die dortigen Fahrzeuge werden mit speziellen Halogenlampen beleuchtet, um den Lack besser zur Geltung zu bringen.)

Jedenfalls tauschen wir in den Büroräumen nun nach und nach die Neonröhren gegen LED-Leuchtmittel um. Das hat gleich mehrere Vorteile: Das LED-Licht ist noch diffuser, die Leuchtmittel sind dimmbar und verbrauchen deutlich weniger Energie und halten auch noch viel länger, als Neonröhren. Und mit einem entsprechenden Vorschaltgerät und unserer Notstromversorgung brauchen wir auch keine separate Notbeleuchtung mehr.

Der Einbau ist auch noch herzlich einfach. Alter Kasten und Neonröhren heraus …

Einbau LED-Licht

… den Trafo der LED-Leuchteinheit an die Stromversorgung anknipsen …

Einbau LED-Licht

… die LED-Leuchtplatte an ihren Platz in die abgehängte Decke einsetzen …

Einbau LED-Licht

… und gleich mal testen. Funktioniert!

Einbau LED-Licht

Das dürfte nun ein paar Jahre wartungsfrei funktionieren. Die Nennlebensdauer von 30.000 Stunden reicht für rund zehn Jahre Einsatz. Spannend ist die Stromersparnis für 30.000 Stunden, denn anstatt den vorherigen 80 Watt (mit vier Neonröhren) verbraucht die Anlage nun nur noch 40 Watt maximal. Damit sparen wir in 30.000 Stunden glatt 1,2 Megawattstunden (!) Strom oder jährlich rund 30 bis 35 Euro – pro Leuchtmittel.

Eine Frage: Können in Scheinwerfern auch hellere Glühbirnen verwendet werden?

Die Frage kommt immer wieder, hört sich auch nur auf den ersten Ton hin blöd an und möchte beantwortet werden:

„Ich fahre einen Opel XYZ und habe nachts das Gefühl, zu wenig zu sehen – die Scheinwerfer sind mir zu dunkel. Lassen sich die Glühbirnen der Scheinwerfer meines Autos vielleicht gegen hellere Birnen auswechseln?“

Dazu muss man vorab schon mal sagen: Wenn Sie plötzlich das Gefühl haben, nachts nicht mehr gut sehen zu können, obwohl die Scheinwerfer eingeschaltet sind und das bis jetzt auch problemlos war, dann ist auf jeden Fall ein Termin beim Augenoptiker oder Augenarzt empfehlenswert. Generell ist es auch bei Menschen mit gesunden und einwandfreien Augen nicht verkehrt, alle paar Jahre vorsorglich nach der eigenen Optik schauen zu lassen. Es schadet wirklich nicht.

Denn tatsächlich kann ein moderner Scheinwerfer nicht sehr viel an der Situation ändern, wenn nicht gerade das Leuchtmittel defekt ist, Scheinwerferglas oder Reflektor blind bzw. kaputt sind. Und weil alle diese drei Komponenten aufeinander abgestimmt sind, lassen sich die Leuchtmittel zwar austauschen, wenn sie defekt sind, aber immer nur gegen modellgleiche Lampen. Hellere Leuchtmittel als vorgeschrieben würden den entgegenkommenden Verkehr blenden und sind daher nicht erlaubt. Ebenso nicht erlaubt ist das Montieren von weiteren Scheinwerfern (vielleicht für einen rassigen Ralley-Look?). Das heißt: Die dürften sie zwar theoretisch montieren, aber im Straßenverkehr nicht einschalten.

Erlaubt ist auch nicht die manuelle Anpassung der Ausleuchtung. Viele Fahrzeuge haben einen Regler zur manuellen Einstellung der Leuchtweite und das ist auch das einzige, was verändert werden darf (analog zur Zuladung des Fahrzeuges). Sonstige Veränderungen an den Scheinwerfern geben spätestens bei der nächsten Hauptuntersuchung Anlass zu Beanstandungen und beim alljährlichen Licht-Test, den auch wir in unserer Werkstatt durchführen, wird das auch bemängelt.

Und eine Sache müssen wir an dieser Stelle auch noch erwähnen: Nebelscheinwerfer sind keine Hilfsscheinwerfer für alle Zwecke, sondern dürfen tatsächlich nur bei Nebel und starkem Niederschlag eingeschaltet werden.

Ab dieser Woche: Tagfahrlicht für alle Neuwagen.

Wer seit dem Montag einen Neuwagen zulassen lässt (blöde Formulierung, nicht?), hat nun eine Regelung mehr zu beachten: Der Neuwagen muss, wenn er ab diesem Februar 2011 typisiert wurde (also vom Hersteller als Modellserie zugelassen wird), eingebautes Tagfahrlicht haben. Das liest sich in der Wikipedia zum Tagfahrlicht einfach wunderbar…

„Nach der Richtlinie 2008/89/EG der Kommission vom 24. September 2008 zur Änderung der Richtlinie 76/756/EWG des Rates und zur Anpassung an die UN/ECE-Regelung Nr. 48 müssen ab 7. Februar 2011 alle neuen Fahrzeugtypen und neu in Verkehr kommende Kraftfahrzeuge zur Personenbeförderung mit vier Rädern und maximal 8 Sitzplätzen (außer dem Fahrersitz) (M1) und Kraftfahrzeuge für Güterbeförderung mit mindestens vier Rädern und mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis zu 3,5 t (N1) in der Europäischen Union mit Tagfahrlicht ausgerüstet sein, um eine Betriebserlaubnis oder eine europäische Typgenehmigung (ECE-Homologation) zu bekommen. Ab 7. Februar 2012 gilt die Pflicht zur Ausstattung mit Tagfahrleuchten für alle neuen Fahrzeugmodelle einschließlich Busse und Leichtlastkraftwagen, später geändert mit Beginn ab August 2012.“

Was bedeutet das jetzt für Sie, wenn Sie einen Neuwagen kaufen (bei uns natürlich!) und der Wagen zugelassen wird?

  1. Das Tagfahrlicht ist bei allen derzeit verkauften Neuwagenmodellen drin. Die aktuellen Modellserien hatten das schon vor dem 7. Februar an Bord, nun eben gilt ab heute die gesetzliche Verpflichtung dazu auch.
  2. In Deutschland ist das Tagfahrlicht für bestehende Modelle weiterhin noch eine Empfehlung, also noch nicht Verpflichtung. Sprich: Sie haben in Ihrem Neuwagen Tagfahrlicht drin und standardmäßig wird das Tagfahrlicht auch nach dem Einschalten der Zündung auch eingeschaltet, es gibt in Deutschland allerdings keine Verpflichtung dazu, dass tagsüber auch das Licht eingeschaltet sein muss.
  3. Wenn Sie das Tagfahrlicht nicht haben möchten, können Sie das zwar nicht abbestellen (wir müssen ja eben Neuwagen mit Tagfahrlicht ausliefern), wir können jedoch Ihr Fahrzeug umprogrammieren, so dass das Tagfahrlicht nicht automatisch beim Einschalten der Zündung eingeschaltet wird. Dann müssen Sie allerdings bei Fahrten ins Ausland selbst darauf aufpassen, ob Sie im jeweiligen Land ein Tagfahrlicht benötigen und das dann auch selbst einschalten.

Beschlagene Scheinwerfergläser.

Das Problem hier kommt bei allen Autos vor, egal aus welchen Häusern: Ein von innen beschlagenes Scheinwerferglas. Das sieht zwar ziemlich harmlos aus, ist es aber nicht, denn ein so beschlagenes Scheinwerferglas raubt dem Scheinwerfer jegliche Leuchtkraft und nervt entgegenkommende Autofahrer, weil das Licht mehr oder weniger stark gestreut wird:

Ursachen für dieses Phänomen gibt es einige, hier eine Auswahl:

  1. Das Scheinwerferglas ist kaputt und lässt Feuchtigkeit in das eigentlich luftdicht abgedichtete Scheinwerfergehäuse.
  2. Die Dichtgummis des Scheinwerfergehäuses sind porös oder haben sich abgelöst (kommt bei älteren Fahrzeugen immer wieder vor).
  3. Der frühere Austausch eines Leuchtmittels ist nicht korrekt durchgeführt und das Scheinwerfergehäuse deshalb nicht mehr dicht.
  4. Das Leuchtmittel wurde kürzlich ausgetauscht, dabei war nieseliges oder regnerisches Wetter, möglicherweise wurde das Scheinwerferglas oder das Gehäuse von innen feucht und nun wird es nicht mehr trocken, weil eben das Scheinwerfergehäuse ja normalerweise luftdicht ist.

Bevor wir in so einem Fall sofort ausbauen, eine Empfehlung: Fahren Sie doch mal etwas mit eingeschaltetem Licht tagsüber herum, um das Scheinwerfergehäuse zu erwärmen. Verschwindet die Feuchtigkeit, ist mit ziemlicher Sicherheit das Gehäuse undicht.