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Fotoserie eines Opel Rekord B.

Gerstelblog-Leser der ersten Stunde Jochen Stahl hat uns einige schöne Fotos von einer echten Oldtimer-Rarität gemacht, nämlich einem Opel Rekord B. Die Opel-Kenner wissen, dass dieses Modell als Übergangsmodell nur ein Jahr von August 1965 bis Juli 1966 gebaut wurde. Gesteigert wird dies bei diesem fotografierten Modell noch durch eine Kleinigkeit, nämlich durch den Olympia-Schriftzug. Beim Opel Rekord B gab es nämlich Olympia-Sondermodelle, die besonders günstig waren. Da gab es die kuriose Spezialität, dass beispielsweise die Heizung nur gegen Aufpreis erhältlich war. Sparfüchse mit warmem Mantel konnten hier ein echtes Schnäppchen machen. 🙂

Schon wenige Jahre nach Fertigungsende des Opel Rekord B erkannten viele Rekord-Besitzer, dass ihr Auto zwar ein Übergangsmodell war, aber schon recht bald sehr gefragt war. Wer heute so einen Boliden in der Garage hat, der hat echte Werte.

Rekord-Bierkrug.

Die Geschichte zu diesem Bierkrug bekommen wir auch nicht mehr zusammen, es gelten die Angaben auf dem Bierkrug und etwas Phantasie. Vermutlich wurde hier eine Veranstaltung mit einem Mitbringsel versehen.

So richtig passt es zu keiner Produkteinführung, denn der Opel Rekord war schon längst auf dem Markt 1980 und es gab in dem Jahr auch keinen Modellwechsel. Hübsch anzuschauen ist der Bierkrug aber dennoch.

Addendum: Gerstelblog-Leser Hans Günter Spengler hat sich die Mühen gemacht und einen ausgewiesenen Experten nach dem Krug gefragt, nämlich Heinz Zettl, den ehemaligen Leiter von Opel Classic. Und da gibt es dann doch eine Auflösung über die Herkunft:

„Diesen Krug gab es als Gastgeschenk für die Opel-Händler auf den Händlertagungen in der Münchner Olympiahalle.
Anlass war dort die Vorstellung des Rekord E, im Frühjahr 1977.
Die Zahl 80 im Krug sollte stolz zeigen, daß der Rekord E, ein Fahrzeug für die 80er Jahre ist. Er war ja auch ein großer Schritt nach vorne, unter dem Motto ‚Der aus dem Windkanal‘.“

Danke für den Hinweis, Herr Spengler!

„Opel-Beige“. #umparkenimkopf

Umparken-im-Kopf-Darsteller Fahri Yardim spricht in „seinem“ Spot ja davon, dass er sich früher vorgestellt habe, dass Opel-Autos „grundsätzlich in Beige“ geliefert würde. Mit dem Klischee ist er gar nicht mal so allein, denn wenn man sich an die etwas langweiligen Zeiten in den 1980er und 1990er Jahren zurückerinnert, da war „Opel-Beige“ nicht unbedingt eine bestellbare Farbe, aber doch irgendwie denkbar.

Wir hatten vor einiger Zeit einmal einen Opel Rekord E mit ordentliche Berlina-Ausstattung im Haus, den wir für seinen Besitzer bewerten sollten. Tja, und da fiel dann natürlich auch der Blick auf die Velour-Polster und da ist es dann, das sagenumwobene „Opel-Beige“:

Opel Rekord E Berlina

Opel Rekord E Berlina

Damals, Anfang der 1980er Jahre, war das noch todschick, damit konnte man den Autofahrer in der oberen Mittelklasse noch richtig beeindrucken. Heute ist das eben „Opel-Beige“ (auch wenn andere Autohersteller durchaus parieren konnten mit ähnlichen Innenausstattungsfarben).

Opel Rekord E Berlina

Aber dennoch ist so eine gut erhaltene Ausstattung für einen Opel Rekord bemerkenswert und der Bolide hier hat alle Voraussetzungen für ein langes Leben als Oldtimer. Gut, der Lack ist ziemlich stumpf, aber das ist für einen guten Restaurator und für einen Oldtimerfan das wirklich kleinste Problem.

Gerstel-Annonce aus den 1950ern.

Gerstel-Zeitungsannonce zum Opel Rekord aus den 1950er-JahrenEin richtiges, kleines Schmankerl aus den Anfängen der 1950er Jahre, nämlich eine Zeitungsannonce des Autohauses für den damals neuen Opel Rekord. Den Scan dieser Anzeige hat Timo kürzlich in einer Facebook-Gruppe über Pforzheim gefunden und sowas kommt natürlich gleich in unser Archiv und ins Gerstelblog, denn das sind rare Zeugnisse einer spannenden Zeit.

Heutzutage ist die Montage einer Zeitungsannonce eine Geschichte, die vollständig am Computer passiert. Farbgetreue Fotos sind ebenso völlig normal wie der Einsatz der Corporate Identity von Opel und fertige Annoncen werden im PDF-Format an die Tageszeitung übergeben und gebucht.

Früher aber war das Planen einer Zeitungsannonce noch ganz anders, weil nur eine Druckfarbe zur Verfügung stand und Rasterungen für Grautöne viel Handarbeit bedeuteten und teuer waren. Grafische Motive waren in der Werbung deshalb rar und darum waren die meisten Annoncen kleinerer Unternehmen auch sehr textlastig.

Dass aber eine Textlastigkeit nicht unbedingt schlecht ist und sowohl Werbetreibende als auch Werbeleute dazu ermuntern muss, mit Inhalten und Typografie sorgsam umzugehen, beweisen solche Zeugnisse aus vergangenen Tagen. Allein die verwendete Schriftart für den Titel und den Adressblock (die zeitlose Schriftart Futura) lässt das Typografenherz höher schlagen.

Ganz großes Kino für eine 60 Jahre alte Zeitungsannonce.

Jubiläumswochenende, Tag 4: Der Sonntag.

Und schließlich der Sonntag, Abschluss des Jubiläumswochenendes. Eigentlich war der Sonntag zum Ausklang gedacht, allerdings haben wir es schon geahnt, dass der Sonntag allein in Sachen Wetter ein größerer Ausflugstag werden könnte.

Und so kam es dann auch. Der Frühschoppen wurde eifrig genutzt, ab dem Mittag heizte dann der Musikverein Pforzheim ein, der dann später sogar ein Ständchen aus 40 Metern Höhe über der Oststadt spielte. Das hat es sicherlich auch noch nicht gegeben und darum haben wir es auch gefilmt!

Auf dem Hof herrschte dann ein munteres Treiben, denn alle paar Minuten kamen Opel-Oldtimer vorbei. Wir hatten etwas in der Szene herumgefragt und tatsächlich kamen ein paar echte Opel-Highlights auf einen Sprung vorbei. Darunter ein Opel Blitz Pritschenwagen, ein Opel Commodore, diverse Opel-Rekord-Modelle und ein fast unglaublicher Opel Diplomat V8 als Umbau zu einem Siebensitzer. Das ist dann so ein Auto, mit denen man problemlos die Blues Brothers auf Tour schicken könnte und die gesamte Musiktechnik im Auto Platz findet. Wow!

Faruk, der Ampera-Produktspezialist von Opel, hatte auch am Sonntag eine Menge damit zu tun, unseren Besuchern den Opel Ampera in allen Details zu erklären. Unvergesslich bleibt der Kommentar eines Jungen, der in den Showroom kam und beim Blick auf den Opel Ampera nur ein „Boah!“ herausbrachte. Das mit dem „Boah-Gefühl“ hat Opel wirklich hinbekommen, auch wir sind „Boah“. Zum Opel Ampera kommen wir in den nächsten Tagen aber noch aus mehreren Gründen, wird noch spannend!

Was bleibt nach diesem Wochenende? Kann man sonntagabends zu Hause sitzen und den Kopf voll haben mit kaum beschreiblichen Eindrücken vom Wochende und immer wieder solchen Reflexen, angeblich noch Dinge machen zu müssen, die man vielleicht vergessen haben könnte? Kann man – wenn man so ein Jubiläumswochenende durchgezogen hat, wie unser Autohaus! Es war schön, dass viele Kunden unserer Einladung gefolgt sind und vorbeischauten. Unsere Galerie mit historischen Fotos zog vor allem unsere älteren Besucher an und tatsächlich hat wieder ein älterer Kunde ein Detail auf einem Werkstattfoto gefunden, das wir noch nie gesehen haben, nämlich den zweiten Propeller des einstigen Gerstel-Flugzeugs Anfang des 20. Jahrhunderts. In der Zwischenzeit haben wir zu diesen Flugexperimenten von Heinrich Gerstel einiges an Informationen gesammelt, die wir in den nächsten Wochen mal hier dokumentieren möchten.

Opel Rekord C 1700.

Wenn ein Fahrzeug auf unseren Hof fährt, dann drehen sich – Berufskrankheit – alle Köpfe in Richtung des Ankömmlings. Stammkunden erkennen wir meist sofort und dann dreht man sich an der Annahme schon in Richtung PC oder an den Tischbereich, wo die heutigen Arbeitskarten auf „ihre“ Autos warten. Bei besonderen Schätzchen (aus autotechnischer Sicht natürlich!) stehen wir dann auch gern mal auf und staunen. So wie bei diesem Opel Rekord C 1700, der an einem strahlenden Tag den Weg zu uns fand. Und der sonnige Herbsttag war gerade gut genug für dieses wahre Juwel an Oldtimer. Die folgenden Bilder gibt es, wie immer, nach einem Klick in Großansicht:

Gebaut wurde der Opel Rekord C von 1966 bis 1972 und gilt unter Experten nicht unbedingt als Weiterentwicklung des Opel Rekord B, sondern eher des „Ur-Rekord“, dem Opel Rekord A. Der Opel Rekord B glänzte einst nur mit sehr halbherzigen Verbesserungen und wurde nur ein knappes Jahr gebaut, als Opel erkannte, dass für die obere Mittelklasse schon ein größerer Wurf her muss, der dann mit dem Opel Rekord C auch gelang.

Tatsächlich kam der Opel Rekord C mit einer neuen Karosserie und einem neuen Design daher. Der „Hüftschwung“, also das Hinterteil, war ein markantes Kennzeichen und man kann sehr deutlich Reminiszenzen an damals sehr moderne Muscle Cars erkennen. Darüber hinaus war der Opel Rekord C aber schon einer der ersten Fahrzeuge, bei denen Opel Wert auf die Insassensicherheit legte. Es wurden Knautschzonen (damals weitgehend noch ein Fremdwort) definiert, das Armaturenbrett gepolstert, eine Teleskop-Lenksäule verbaut und es gab Dreipunktgurte und Kopfstützen, allerdings nur auf Bestellung. 😉

Das Modell hier ist die zweitürige Limousine mit 60 bis 66 PS, die von einem 1,7-Liter-Vergasermotor geliefert werden. Das war für damalige Zeiten schon ein ordentliches Auto, das einst rund 8.000 Deutsche Mark kostete. An diesem Opel Rekord C, den ein Kunde von uns in Südfrankreich gekauft und nach Deutschland importiert hat, stimmt wirklich alles, außen und innen ist die Limousine in absolutem Sahnezustand. Selbst der Aufkleber auf der Heckscheibe ist noch im Original. Und das für ein eben mal 40 Jahre altes Auto! Das i-Tüpfelchen sind die hübschen Weißwandreifen und die Chrom-Radkappen.

Neid! 🙂

Ein paar Bilder von Opel-Oldtimern.

Zur Aufarbeitung: Blog-Leser Robert Davcik hat vor einigen Wochen auf der Messe „Automechanika“ in Frankfurt/Main ein paar Fotos von Opel-Oldtimern geschossen, die im Rahmen einer Sternfahrt auf die Messe gefahren sind. Und da sind schon ein paar sehr schöne Modelle dabei.

Allen voran dieser hübsche Opel GT in genau der Farbe, wie ein Sportwagen einfach sein muss:

Dieser Opel Rekord 2.0 E hat auch schon mindestens 30 Jahre auf dem Buckel (H-Kennzeichen), sieht aber immer noch merkwürdig vertraut aus – man sieht das Schiff tatsächlich noch hin und wieder im Straßenverkehr, teilweise sogar auch noch ohne H-Kennzeichen:

Wie ein richtig schöner Opel Ascona Opel Kadett C Aero (ist der Cabrio-Umbau der Firma Baur aus Stuttgart, sieht man leider nicht auf dem Foto) im Motorraum auszusehen hat, hat der Besitzer einmal hier dargestellt. Die Chromteile am Motorblock und der glänzende Kühler haben schon etwas sehr edles an sich. Über die Farbe der Autobatterie kann man freilich streiten. 😉