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Seit wann “sind“ wir eigentlich Opel?

Die Frage, seit wann wir eigentlich Opel-Autohaus sind, wird uns immer wieder einmal gestellt. Und tatsächlich wissen wir eigentlich nur eines sehr genau – dass unser Autohaus aktuell 99 Jahre alt ist und die Wurzeln des Autohauses Gerstel ursprünglich in einer NSU-Vertretung lagen. Seit wann wir aber genau “Opel sind”, das war immer so eine Frage, zu deren Klärung selbst unser Firmenarchiv nicht helfen konnte.

Aber dafür Opel selbst, denn in deren Firmenarchiv hat sich doch tatsächlich etwas darüber finden lassen, nämlich dass der 1. Januar 1920 der Tag ist, an dem das Unternehmen “Heinrich Gerstel Automobile” eine Opel-Vertretung wurde. Da war Opel zwar auch schon 58 Jahre alt, baute aber erst seit 22 Jahren Motorfahrzeuge. Und unsere Partnerschaft geschah noch mit der “Opel Kommanditgesellschaft”, die Umwandlung in die Opel AG lag damals noch rund neun Jahre in der Zukunft und damit auch die Übernahme von Opel durch General Motors, die am 17. März 1929 stattfand.

Den neunzigsten Geburtstag unserer Opel-Partnerschaft haben wir also tatsächlich verschlafen!

„Wir leben Autos.“ Überall.

Den aktuellen Slogan von Opel kennen Sie sicherlich. Der wurde letztes Jahr mit dem Redesign von Opel eingeführt, um nach den “turbulenten Zeiten” im GM-Konzern ein deutliches Zeichen zu setzen, für was Opel steht. Nämlich dafür:

Für uns ist dieser Slogan kein Problem, ganz im Gegenteil. Wir leben, so wie praktisch jedes Autohaus, schon immer Autos und wenn man das schon seit fast einem Jahrhundert tut und am Anfang Autos in privater Hand in etwa so verbreitet waren wie heute Flugzeuge, dann hört das Beschäftigen mit Autos und Technik nicht einfach auf, wenn man den Hof verlässt..

Aus diesem Grund will Opel auch, dass der Slogan offensiv verwendet werden soll, nämlich überall da, wo das Opel-Logo (das in diesem Zusammenhang auch eine Wellnesskur erfahren hat) eingesetzt wird. In der Fachsprache ist der Slogan die „Tagline“ zum Logo, der Slogan soll also immer unter dem Logo stehen. Rechts oben im Weblog sehen Sie das.

Wussten Sie aber, dass alle Opel-Niederlassungen weltweit diesen Slogan verwenden und zwar genau in deutscher Sprache? Wir haben das zunächst auch nicht glauben wollen, aber tatsächlich verwenden alle Opel-Niederlassungen weltweit das Logo mit dem deutschen Slogan. Selbst unsere frankophilen Nachbarn aus Frankreich, die Opel-Kollegen in Russland, in Bahrain, in der Türkei, sogar auch in Singapur oder in Taiwan. Der Slogan wird also nicht in die jeweilige Landessprache übersetzt, sondern steht dort in deutscher Sprache unter dem Logo!

Wie funktionieren Rückrufe von Fahrzeugen?

Wer die Nachrichten der letzten Tage verfolgt hat, wird sicherlich über den aktuellen Fahrzeugrückruf für Opel Corsa D-Modelle gestolpert sein, bei dem insgesamt 15.500 Fahrzeuge vorsorglich zurück in die Werkstatt gerufen werden, um eine Verbesserung an der Handbremse vorzunehmen. Betroffen sind in diesem Fall alle bisher gebauten Modelle des neuen Opel Corsa. Wie aber funktionieren Rückrufe?

Grundsätzlich unterliegen alle Fahrzeuge, die von einem Autohersteller gebaut werden, einer permanenten Qualitätskontrolle. Schon beim Bau eines Fahrzeuges werden viele Aspekte ständig kontrolliert, das Fahrzeug wird vor der Auslieferung final kontrolliert und auch wir als Autohaus überprüfen Fahrzeuge vor der Übergabe nochmal. Alles dokumentierte und nachvollziehbare Schritte, die dann mit den weiteren Erfahrungen, die die Werkstätten dann nach der Produkteinführung machen, ergänzt werden. Also auch nach der Entwicklung eines Autos laufen ständig Informationen vom Autohersteller zu den Opel-Werkstätten und umgekehrt.

Von vielen Verbesserungen bekommen Sie als Fahrzeugbesitzer gar nicht so viel mit. Zum einen werden Autos vor der Serienfertigung ausgiebig getestet und wenn dann doch mal Dinge verbessert werden müssen, wird immer geprüft, ob man das umgehend durchführen muss oder die Verbesserung (da nicht sicherheitsrelevant) Zeit hat bis zur nächsten Inspektion des Fahrzeuges. Bei sicherheitsrelevanten Dingen steht das natürlich außer Frage, da müssen Fahrzeuge sofort verbessert werden.

In so einem Fall wird anhand von Fertigungsprotokollen geprüft, welche Fahrzeuge in der Serienproduktion davon betroffen sind. Da bei der Fertigung sehr genau Buch geführt wird, lassen sich beispielsweise verbaute Chargen von minderwertigen Bauteilen recht genau in der Fertigung nachvollziehen und die betroffenen Fahrzeuge eingrenzen. Diese Informationen sind dann das Kernstück eines anstehenden Rückrufes, denn anhand der Modellbezeichnungen und Fahrgestellnummern lassen sich die Besitzer der betroffenen Fahrzeuge über das Kraftfahrzeugbundesamt ermitteln und anschreiben. Jeder, der ein Fahrzeug in der Bundesrepublik angemeldet hat, hat die notwendigen Informationen hierzu automatisch dort hinterlegt.

Es gibt also für Besitzer eines neuen Opel Corsa keinen Grund zur Panik. Wer Post mit einem Fahrzeugrückruf erhält, nimmt Verbindung mit uns auf, es gibt einen Werkstatttermin und das Problem wird behoben. Im Falle des Handbremsenproblems des Opel Corsa D ist das Problem in einer halben bis dreiviertel Stunde behoben. So lange kann man sogar bei uns in unserem Wartebereich Platz nehmen, Zeitung lesen, ein Getränk trinken und einen Snack genießen. Und exklusiv für Gerstel Kunden: Von unseren ausgelieferten Corsas sind nur 3 betroffen !

Opel-Arbeitsplätze.

Na, da seit ihr jetzt neidisch, oder? 🙂

Was man nicht alles mit einem Opel-Schildchen, das eigentlich für Autos gemacht ist, anstellen kann. Und wo wir gerade beim Schreibtisch sind… ist das nicht eine gelungene Maus?

So bekommen so Sätze wie „Fahr‘ mal mit der Maus dahin und dorthin“ eine ganz andere Bedeutung.

AU-Schulung in Rüsselsheim.

Dieses, in den späten 1990er Jahren und 2000 gebaute Gebäude ist Sitz der GM-Academy in Rüsselsheim. Hier können wir Mitarbeiter einbuchen, um Trainings zu absolvieren:

Können? Wir müssen, denn die Technik schreitet so schnell voran, dass ein Stehenbleiben fatale Folgen hätte! Man stelle sich nur vor: Sie kaufen eine neuen Insignia bei uns, haben eine technische Frage oder gar Problem, und wir zucken nur mit Achseln oder müssten gar sagen, dass wir erst auf Schulung müssen, warten Sie.

Wir werden deshalb schon Monate vor Einführung auf die neuen Fahrzeuge geschult, um den Umgang mit neuester Technik zu beherrschen. Hat doch jedes Fahrzeug seine Tücken und Eigenarten! Sogar der umfangreiche Servicevertrag mit Opel sieht eine Mindeststundenanzahl an Schulung vor, die es zu erfüllen gilt. Und dazu gibt es in der GM-Academy dann genügend Möglichkeiten und auch passendes Schulungswerkzeug. Nämlich eine Reihe von aktuellen Fahrzeugen und auch Motoren in zugegeben fremden Fahrzeuggestellen:

Und – unter uns – es ist total spannend für uns, an die Schmiede der Autos zu fahren. Ich persönlich verspüre immer ein kleines Ruckeln an meinem Opel Senator, wenn er an seine Geburtsstätte zurückkehrt. Ist ja erst 19 Jahre her, dass er „das Licht der Welt“ in Rüsselsheim erblickte. So auch diesen Montag, an dem ich mich aufmachte, meine AU-Zulassung aufzufrischen.

Geparkt wird gleich nebenan, schnell noch die Teilnehmerunterlagen rausholen und los geht’s. Der Pförtner fragt nach der Kursnummer und gibt mir einen Besucherausweis, den ich fachmännisch (hab ich von den Opelanern abgeschaut) an die rechte Hosentasche hänge. Wow, ein Ausweis mit Transponderfunktion. (Ich bin jetzt hochwichtig!) Der Transponder kommuniziert mit den Türen und lässt mich gewähren oder auch nicht. So auch bei den Türen, die zum „Eingemachten“ führen. Spätestens hier merke ich: Doch nicht hochwichtig…

Um 08:15 Uhr geht es dann los. Begrüßung durch den Coach. Vorstellungsrunde. Wer ist wer, was macht wer im Betrieb und warum… danach geht es gleich los mit Gesetzestexten. Um 9:30 Uhr Frühstückspause. Für die Raucher, ich gehöre nicht dazu, gaaaanz wichtig. Um 12:30 Uhr Mittagspause, jetzt geht’s in eine der vielen Kantinen auf dem Werksgelände. Das Essen ist im Schulungstarif (189,- Euro pro Schulungstag, ohne Ausfallsberechnung und Übernachtung des Mitarbeiters) enthalten und für eine Kantine echt OK.

Nach dem Mittagessen ist noch ca. eine halbe Stunde Zeit um sich ein bisschen auf dem Werksgelände umzuschauen. Und, jetzt ganz ehrlich, seit ich nach Rüsselsheim komme frage ich mich in jeder Mittagspause: „Was ist das für ein Geräusch, was flimmert denn da die Luft über der Maschine die da dauernd heiße, rotglühende Metallringe ausspuckt? ENDLICH hat sich mal einer unseres Kurses getraut, sich an dem Schild „Durchgang verboten“ vorbeizuschleichen und einen Opelaner zu fragen. Die Antwort: „Das sind Rohlinge für unsere Getriebe! Die gehen jetzt auf die CNC Fräsmaschine zum Zähne einschneiden und rein ins Esszimmer (das Getriebegehäuse) zu anderen.“ Wäre das auch geklärt…

Also, wieder rein ins Schulungscenter. Der Coach wartet schon und weiter geht’s. Warum machen wir die Abgasuntersuchung? Was ist zu beachten? Was verlangt der Gesetzgeber? Was gibt es Neues an Bestimmungen? Am Ende der zwei Tage fahre ich wieder dem Süden Deutschlands entgegen, das Hirn voll Wissen und voller Tatendrang für die nächste, vielleicht Ihre AU!

Jedenfalls ist ein Reise Rüsselsheim immer schön. Wenngleich ich mal hier allen, die über Pforzheim sagen, es sei hässlich, mitteilen möchte: Ihr habt Rüsselsheim noch nicht gesehen! 😉

Mehr zur AU und die Notwendigkeit in einem der nächsten Artikel…

Eine Frage: Warum gibt es in Großbritannien kein Opel?

Der Kenner kennt natürlich die schnelle Antwort: In Großbritannien und Nordirland gibt es kein Opel, sondern dort vereinen sich die meisten, im restlichen Europa als Opel-Modelle bekannten Fahrzeuge unter der Marke Vauxhall. Es lohnt sich jedoch, einmal über die ausführlichere Antwort zu sprechen.

Vauxhall hat seine Ursprünge in einem Unternehmen namens Alex Wilson & Company Steam Engineers, wurde in Großbritannien im Jahre 1857 als Maschinenfabrik gegründet und betätigte sich zunächst, wie sollte es in Großbritannien zur damaligen Zeit auch anders sein, im Markt der Dampfmaschinen. Im Jahre 1894 kam dann der Name „Vauxhall“ ins Spiel, in dem das Unternehmen in Vauxhall Iron Works umbenannt wurde. Elf Jahre später, im Jahre 1905, kam dann die Umbenennung in Vauxhall Motors und damit zeichnete sich auch schon der nachfolgende Weg von Vauxhall vor, nämlich die Produktion von Automobilen. Das erste Modell war ein Fahrzeug namens „Vauxhall 5 h.p.“, wobei das „5 h.p.“ für „5 Pferdestärken“ steht. So ging das eine Weile weiter. Vauxhall steigerte bei den ersten eher pragmatischen Modellen konsequent die Leistung und baute eigene Modellreihen, die man auch als Konkurrenz zu den deutschen Automobilen der damaligen Zeit verstand. Von Anfang an hatten Vauxhall-Fahrzeuge ein typisch „britisches“ Aussehen, etwas kugelig, gemütlich, etwas „lieb“ ausschauend.

Der Erste Weltkrieg war eine Zäsur für Vauxhall Motors, genau genommen die Nachkriegszeit. Man setzte nämlich weiterhin auf eher sportliche Modelle, die vom Markt nur sehr schleppend angenommen wurden, zudem hatte Vauxhall von Anfang an das Problem, dass man noch nie in großen Stückzahlen produzieren konnte. Die unausweichliche Folge waren finanzielle Probleme des Unternehmens. Die Rettung nahte in Form des amerikanischen Automobilherstellers General Motors, der 1925 Vauxhall Motors übernahm und damit sein europäisches Engagement begann.

Der Einstieg von General Motors bedeutete zunächst, dass man sich vom Vierzylindermotor zugunsten des Sechszylindermotors verabschiedete und „amerikanische“ Modelle baute. Erst einige Jahre nach dem Einstieg von GM konzentrierte sich Vauxhall wieder auf kleinere Automobile, die einfach besser dem britischen Automobilzeitgeist entsprachen. Ein wichtiges Ergebnis war der Vauxhall 10, der jahrzehntelang die britischen Straßen bevölkerte und für viele Menschen immer noch das britische Automobil schlechthin ist. Im Jahre 1930 begann Vauxhall Motors auch ein anderes, wichtiges Kapitel: Die Gründung des Tochterunternehmens Bedford als Hersteller von Nutzfahrzeugen. Bedford prägte ebenfalls mit seinen Lastwagen, Lieferwagen, Bussen und Kleintransportern das Straßenbild Großbritanniens.

Mitte der 1970er-Jahre änderte sich Vauxhall grundlegend, in dem General Motors die Fahrzeugfertigung in Europa grundlegend umstrukturierte. Die Entwicklungsabteilungen von Vauxhall wurden geschlossen und damit endete auch die eigenständige Modellpalette von Vauxhall. Opel, das es bis zur Umstrukturierung in Großbritannien und Nordirland als weitere General-Motors-Marke noch gab, verschwand nach und nach und wurde dadurch ersetzt, dass Opel-Modelle in Großbritannien und Nordirland unter der Marke Vauxhall verkauft wurden, meist mit den gleichen Ausstattungsvarianten und den gleichen Modellnamen, eben aber einer anderen Marke. Der Opel Astra fährt in Großbritannien daher als Vauxhall Astra.

Warum eigentlich „nur“ Opel?

Immer wieder taucht die Frage auf, warum wir als Autohaus eigentlich „nur“ Opel führen, also eine Ein-Marken-Strategie fahren, während andere Autos teilweise einen ganzen Stall von Automarken führen. Das ist ganz einfach:

Seit 1911 vertreten wir immer nur eine Marke. Und das aus gutem Grund: Es ist doch logisch, dass man in die Materie eines Herstellers einfach tiefer eintauchen kann, wie wenn man mehrere Marken zu Auswahl hat. Egal, ob das den Verkauf, Service oder die Ersatzteilbeschaffung betrifft – in jedem Bereich kann man sich spezialisieren, fortbilden und über Jahrzehnte seine Erfahrungen sammeln. Habe ich mehrere Marken, so kann ich dies niemals alles bei jeder Marke bewältigen. Kann man sich ungefähr wie ein langes Gedicht vorstellen: Je länger, desto schwieriger zum auswendig lernen und die Fehler häufen sich auch …

Ein weiterer Grund ist das gesteigerte Fahrzeugaufkommen, sowohl was den Verkauf, als auch den Service angeht. Wir hätten rein platztechnisch schon gar nicht die Möglichkeit, eine zweite Marke adäquat zu präsentieren. Hier bleiben wir mal wieder unserer Devise treu: Entweder wir machen es richtig oder gar nicht.