Muss man nicht weiter kommentieren, hängt so tatsächlich in unserer Werkstatt …
Und wer genau auf die Uhr hinschaut, sieht, dass die letzte „elektrische Prüfung“ der Uhr im Oktober 2009 stattgefunden hat. 🙂
Die Wärmedämmungsarbeiten im Werkstattgebäude sind ja weitgehend abgeschlossen und nun haben wir in den letzten Wochen auch die Zeit gefunden, auch unsere zweite Werkstattuhr einzubauen. Die hat nämlich vor einigen Monaten schlappgemacht. Da aber Telenorma-Uhren eigentlich unverwüstlich sind, konnte ich das gute Stück wieder flottmachen und nach dem Innenausbau wieder in die Werkstatt hängen. Und so schaut das nun aus, selbstverständlich wieder hintergrundbeleuchtet:
Und ein besonderes Detail dieser Uhr, die ja eine Nebenuhr ist und die korrekte Zeit von einer Mutteruhr bei uns erhält, die alle Nebenuhren mit der atomuhrgesteuerten Uhrzeit versorgt, können wir am anschaulichsten als kleines Filmchen zeigen. Die Uhr ist nämlich eine echte Minutensprunguhr mit vorauseilendem Sekundenzeiger, wie man sie von Bahnhofsuhren kennt:
Funktioniert eigentlich ganz einfach: Die Uhr erhält – da eben eine Nebenuhr – minütlich einen Impuls von der Mutteruhr, die der Uhr signalisiert, den Stundenzeiger um eine Minute nach vorn zu schieben. Gleichzeitig ist dieses Signal der Auslöser für den Minutendurchlauf des Sekundenzeigers, der nach der Vollführung der Minute auf der Ausgangsstellung wartet, bis das Uhrwerk das nächste Minutensignal erhält.
Unsere Großuhren sehen also nicht nur so aus, wie Bahnhofsuhren – sie funktionieren auch ganz genau so. Technik, die begeistert. 🙂
Letztes Jahr haben wir damit begonnen, unser Werkstattgebäude den Anforderungen der Zeit anzupassen. Das Stichwort „Energieeffizienz“ ist dabei das zentrale Motto, aber generell muss man seine Betriebsgebäude in Schuss halten, zumal wir noch den Luxus eines richtig gemauerten Werkstattgebäudes haben.
Das begann damit, dass wir im Dezember die Fensterfront umgebaut haben. Weg von den bisherigen Einscheiben- und hin zu Zweischeibenfenstern, inklusive neuer Werkstatttüre. Das Frühjahr und den Sommer haben wir dann dazu genutzt, eine Wärmedämmung ins Gebäude einbauen zu lassen. Das Dach bekam neue Dachfenster und eine vollständige Wärmedämmung und das Ersatzteillager, das im Werkstattgebäude in der Empore liegt, wurde zur Werkstatt hin ebenfalls wärmegedämmt:
Das alles hat eine ganze Menge von Nebeneffekten. Wir rechnen damit, dass wir in den Wintermonaten deutlich weniger heizen müssen. Und der komplette weiße Anstrich der Wärmedämmung hat schon im Sommer dafür gesorgt, dass die Werkstatt deutlich heller geworden ist (der rote Fleck im Bild kommt von der Kamera, die Wand ist blütenweiß):
Und ja natürlich, die während dem Umbau abgebauten Werkstattuhren kommen auch alle wieder an ihren Platz.
9 Uhr 23 und 27 Sekunden – eigentlich keine besondere Uhrzeit, wenn nicht genau um diese Uhrzeit die Uhr in der Werkstatthalle ausgefallen wäre. Und ich wunderte mich noch, warum es bis zur Frühstückspause (bei uns heißt das „Vesperpause“) noch so lange dauert. Pustekuchen – Uhr kaputt! Vermutlich hätten wir noch stundenlang auf das Frühstück warten können.
So steht das gute Stück nun inklusive Aktuator bei mir am Schreibtisch am Aktenregal. Ich müsste mal nachschauen, wo es klemmt, denn als Nebenuhr bekommt die Uhr eigentlich ihr Zeitsignal von der Hauptuhr und wenn so eine funkgesteuerte Uhr nicht mehr tut, dann muss da das geschulte Uhrenauge nachschauen. Habe ich schon mal erwähnt, dass ich ein Faible für Funkuhren und solche Uhren habe? Das gute Stück hier ist nämlich, wie konnte es auch anders sein, ebenfalls ein historisches Schätzchen, nämlich vom deutschen Hersteller Telenorma, die eigentlich „Telephonbau und Normalzeit“ hieß). Eigentlich unkaputtbare Uhren. Eigentlich. 🙂