Der ein oder andere Kunde ist ja versucht, uns zu gratulieren, dass es bei Volkswagen gerade drunter und drüber geht. Aber Schadenfreude ist da wirklich fern und ich glaube, dass ich da für die weitaus meisten Händlerkollegen spreche, egal welche Marke sie vertreten. Wir Opel-Händler könnten ganze Liederabende damit füllen, wie das ist, wenn eine Marke ganz unten ist, denn vor wenigen Jahren haben wir aus einem großen Loch herausklettern müssen. Und genau deshalb fehlt uns jegliche Schadenfreude bezüglich der enormen Probleme, die Volkswagen gerade an der Backe hat.
Letztlich sorgen kriminelle Machenschaften von einigen Wenigen dafür, dass ein riesiger Konzern und weitverzeigte Handels- und Servicenetzwerke ins Straucheln kommen. Vertrauen geht verloren, mittelfristig werden Arbeitsplätze gefährdet und das bis ganz nach unten zu den Händlern. Von denen es gerade auch bei Volkswagen eine ganze Menge sehr kleine Händler gibt. Da verspüren wir erst recht keine Schadenfreude.
Es wird eine Menge Arbeit, Zeit und Geld kosten, verloren gegangenes Vertrauen wieder aufzubauen und zurückzuholen. Und letztlich können wir als Opel-Händler mit gutem Gewissen sagen: Diese Arbeit muss man tun und sie wird sich auch irgendwann lohnen. Auch wir bei Opel haben im Kopf (und nicht nur dort) umparken müssen und tun das auch noch heute noch tatkräftig, um all unsere Ziele zu erreichen. Und schließlich haben wir deutschen Autohersteller- und händler einen gemeinsamen Ruf zu verteidigen.